Sehr geehrter Herr Pawlik, setzen Sie sich auch für Chancengleichheit in der Bildung ein?
Sehr geehrte Frau V.,
diese Frage ist wohl so alt wie die Welt, oder zumindest steht sie im Raum so lange ich denken kann. Grundsätzlich bin ich natürlich ein Verfechter von Chancengleichheit, leider vergessen Viele heute aber, dass es eine solche einfach nicht gibt.
Begrenzen wir Chancengleichheit auf die soziale Herkunft eines Kindes oder Jugendlichen, so bin ich absolut der Meinung, dass der Geldbeutel der Eltern die Chancen des Kindes nicht beeinflussen sollte. Leider ist es aber in der Realität so, dass wohlhabende Eltern sehr wohl in der Lage sind, ihre Kinder auf teure Schulen zu schicken, ihnen Nachhilfe zu bezahlen, oder einfach ihnen eine bessere Ausstattung mit elektronischen Hilfsmitteln bieten.
Die andere Art der Chancengleichheit ist die, die sich mit Integration und Inklusion auseinandersetzt, hier sind die Unterschiede nicht finanzieller Natur, sondern liegen oft in Einschränkungen, die die Kinder, Jugendlichen oder Erwachsenen selbst haben. Hier bin ich der Meinung, dass Einrichtungen, die speziell auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigungen, welcher Art auch immer, ausgerichtet sind bevorzugt werden sollten.
Ich habe selbst erleben müssen, welche Auswirkungen die Zusammenlegung von Haupt- und Realschule hatten, hier ist meiner Meinung nach ein Projekt völlig gescheitert.
Gruß Matthias Pawlik