Unterstützen Sie die Politik des stetigen Wachstums?

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Michael Braedt
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Frage von Karl-Heinz D. •

Unterstützen Sie die Politik des stetigen Wachstums?

Wir leben so, als hätten wir eine zweite Erde in Reserve. Wenn alle Menschen dieser Erde so leben würden wie wir in Deutschland, dann wäre ein dritter oder sogar vierter bewohnbarer Planet wie die Erde notwendig. Unterstützen Sie die Politik des stetigen Wachstums, so wie wir sie seit Jahrzehnten betreiben? Wenn nein, auf welche Einschränkungen müsste ich mich einstellen?

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Antwort von
DIE LINKE

Guten Tag Herr D.,

mit Ihrer Frage rennen Sie bei mir offene Türen ein. Als Vertreter der Ökologischen Plattform in DER LINKEN und Mitglied bei den Scientists for Future  (wisssenschafdtlichen Berater*innen der Fridays for Future) ist mir seit langem klar: Wir haben nur eine Erde und schon im Interesse unserer Enkelinnen und Enkeln müssen wir alles tun, um die drohende Klimakatastrophe noch zu verhindern.

Der seit Jahrzehnten propagierte stetige Wachstum führt uns immer enger an die Klimakatastrophe heran. Was wir brauchen und das möglichst schnell: Stopp und Rückgang des quantitativen Wachstums und stattdessen schnellstmöglich hin zu einer ökologischen Kreislaufwirtschaft. Das verringert den Energieverbrauch und die durch Müll entstehenden Umweltschäden wie z.B. durch Mikroplastik.  Was wir aber für eine gerechte und solidarische Welt brauchen ist eine deutliche Steigerung des sozialen Wachstums für alle Menschen, dass niemand mehr hungern und verdursten muss.

Stopp des Wachstums von Rüstungsexporten, stattdessen massiver Abbau der Rüstungsproduktion und eine Friedenspolitik, die diesen Namen verdient. Dann haben wir auch ausreichende finazielle Mittel für effektive Maßnahmen im ökologischen und sozialen Bereich.

Es wird Einschränkungen geben, insbesondere im Verkehrsbereich, die sich aber für alle Menschen schon kurzfristig als positiv  erweisen werden. Tempobegrenzungen in Ortschaften - was  Paris mit 30km/h in der Innenstadt kann, sollte auch in Langenhagen möglich sein. Verbot von Inlandsflügen und dafür Ausbeu eines kostengünstigen schnellen Zugverkehrs und insbesondere für Langenhagen und Isernhagen: Nachtflugverbot für den Flughafen Langenhagen. Alles das sind Forderungen aus unserem Bundes- und Kommunalwahlprogramm, die wir umsetzen wollen.