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Eine Reformierung des Strommarkts in Deutschland ist dringend notwendig. Im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz wird seit einigen Monaten die Plattform klimaneutrales Stromsystem (PKNS) durchgeführt. Diese Plattform ist ein Prozess mit Stakeholdern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden, Gewerkschaften und Politik. Sie dient der Formulierung der Grundsätze des zukünftigen Stromsystems in den Bereichen "Finanzierung erneuerbare Energien", "Steuerbare Kapazitäten", "Lokale Signale" und "Flexibilitätsoptionen". Da unser Stromsystem bislang primär von steuerbaren, fossilen Kraftwerken dominiert war, müssen einige Regeln geändert werden, um auch mit zunehmendem Anteil an erneuerbaren Energien ein sicheres und bezahlbares Energiesystem zu gewährleisten. Der Strommarkt als zentrales Instrument der Einsatzsteuerung soll dabei allerdings nicht grundlegend in seiner Funktionsweise geändert werden.

Die Ergebnisse der PKNS fließen in europäische Reformvorschläge mit hinein. Die Europäische Kommission hat im März 2023 einen Vorschlag zur Strommarktreform vorgelegt. Es wird also auf mehreren Ebenen an einer Strommarktreform gearbeitet.

Wichtig ist jedoch weiterhin der starke Ausbau der Erneuerbaren Energien. Der Rückgriff auf fossile und somit teure Energien, soll immer seltener nötig werden. Wir freuen uns, dass der Ausbau der Erneuerbaren deutlich an Tempo zugelegt hat. Im ersten Halbjahr 2023 lag der Anteil der Erneuerbaren am Bruttostromverbrauch bereits bei 52%. Bis 2030 sollen es mindestens 80% werden.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Kellner