Frage an Michael Kettner bezüglich Frauen

Michael Kettner
SPD
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Frage von christian m. •

Frage an Michael Kettner von christian m. bezüglich Frauen

Sehr geehrter Herr Kettner,

die Gleichberechtigung der Frau kann als weitgehend verwirklicht angesehen werden. Woran es jedoch völlig mangelt und was daher in den nächsten Jahren an Bedeutung immens zunehmen wird, ist die Gleichberechtigung des Mannes. Die ist dringend notwendig, denn Männer werden heutzutage in vielen Bereichen benachteiligt:

schon im Schulbereich konzentriert sich die Förderung weitgehend auf Mädchen, hier vor allem auf die Fächer Mathematik/Naturwissenschaften. Obwohl Jungen in ihren Schulleistungen immer mehr hinter den Mädchen zurückfallen und schon daher einer verstärkten Förderung bedürften, wird für sie kaum etwas getan. Maßnahmen der Politik zur Behebung der personellen Schieflage im Primarbereich (eine Männerquote für männliche Erzieher und Grundschullehrer) lassen bislang auf sich warten.

nur Männer müssen zum Wehr-/Zivildienst, Frauen dürfen zur Bundeswehr. Obwohl die Wehrpflicht im Prinzip gegen den Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes verstößt, wird sie nach wie vor nicht abgeschafft.

das geltende Scheidungs-, Unterhalts- und Familienrecht benachteiligt Männer, vor allem Väter, in eklatanter Weise. Schon mehrfach ist die Bundesrepublik vom Europäischen Gerichtshof verklagt worden, weil dieser die Menschenrechte der betroffenen Männer verletzt sah. Geschehen ist bislang nichts, diesem Zustand abzuhelfen.

es gibt zwar einen Frauen-, aber keinen Männer-Gesundheitsbericht, und das, obwohl Männer im Schnitt sechs Jahre früher sterben als Frauen. Die Forschungsausgaben für Brustkrebs liegen um ein Vielfaches über denjenigen für Prostata- und Hodenkrebs; in den Genuss einer Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung kommen Frauen 15 Jahre eher als Männer.

Dies sind nur einige Beispiele, die aufzeigen, wie sehr es Not tut, daß die Politik mehr für Männer unternimmt. Wie weit ist das Bewusstsein für die Probleme von Männern bei Ihnen?Was gedenken Sie,was gedenkt Ihre Partei konkret gegen die oben genannten Mißstände zu unternehmen?

Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Maurer,
alle untersuchungen belegen, dass immer noch mehr Frauen als Männer
benachteiligt sind. Und das in der betrieblichen Praxis genauso. Frauen
verdienen in vielen Branchen - bei weitem nicht mehr in allen - weniger
als Männer bei gleicher Arbeit.

Dass mehr Frauen im primarbereich Lehrer studieren, kann vom Staat nicht
reglementiert werden. Niemand verbietet den Männern, es auch zu tun.

Die Sache mit der Bundeswehr hat der Europäische Gerichtshof geklärt.
nachdem eine Frau zur Bundeswehr mit allem drum und dran wollte und
Recht bekam, hat ein Mann auf Gleichberechtigung geklagt und die
Wehrpflicht für die Frauen gefordert. Er hat in Luxemburg verloren.

In sachen Unterhaltungszahlen - v.a. über den Tod hinaus -, gebe ich
Ihnen Recht. Hier würde ich Gesetzesinitiativen starten.
Das gilt auch für die medizinische Vorsorge.

MfG
Michael Kettner