Sehr geehrter Herr H.,
ich freue mich, wenn Schülerinnen und Schüler an unserer Demokratie aktiv mitwirken und sich für den Klimaschutz engagieren. Bei allem Einsatz für die Sache müssen sie sich aber an die Regeln halten: In Bayern besteht Schulpflicht. Sich für eine sinnvolle Sache politisch zu engagieren, hängt dabei nicht von der Tageszeit ab. Man kann außerhalb der Schulzeit demonstrieren. Das würde auch den jungen Menschen, die keinen Unterricht verpassen wollen, die Möglichkeit geben, sich zu beteiligen.
Bei der Veranstaltung „Fridays for Future“ handelt sich um eine politische Kundgebung. Solche politischen Kundgebungen sind im schulischen Bereich nicht erlaubt – unabhängig vom verfolgten politischen Ziel. Aus diesem Grund ist sowohl eine Teilnahme an der Veranstaltung „Fridays for Future“ im Rahmen eines Schulgangs als auch eine Befreiung für die Teilnahme am „Schülerstreik“ durch die Erziehungsberechtigten oder die Schülerin bzw. den Schüler selbst nicht möglich.
Es gibt darüber hinaus auch im Unterricht zahlreiche Möglichkeiten, sich mit Themen wie Umweltschutz und Klimawandel zu beschäftigen. Viele Schulen haben die Demonstrationen in den vergangenen Wochen nochmals zum Anlass genommen und haben etwa in enger Zusammenarbeit mit der gesamten Schulfamilie verschiedene Projekte oder Projekttage initialisiert.
Bei einem unentschuldigten Fernbleiben stehen den Schulen die üblichen Erziehungs- und ggf. Ordnungsmaßnahmen zur Verfügung. Die Schulleitungen vor Ort haben hier nach ihrem pädagogischen Ermessen mit entsprechenden Erziehungsmaßnahmen reagiert. Einige Schulen haben sich zum Beispiel dazu entschieden, dass sich die Schüler – neben der erforderlichen Nacharbeitung des verpassten Unterrichtsstoffs – mit dem Thema Klimaschutz auseinandersetzen müssen.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Piazolo