Frage an Michael Piazolo bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Prof. Dr. Michael Piazolo
Michael Piazolo
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Frage von Astrid M. •

Frage an Michael Piazolo von Astrid M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Piazolo,

ich sehe mir zum wiederholten Mal die ZDF Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst", ein bayerisches Format, an.
Leider muss ich jedes Mal feststellen, dass die Täter deutlich überdurchschnittlich von ausländischer Abstammung oder, wenn deutsch, dann politisch links einzuordnen sind. Rechte Gewalt gibt es scheinbar nicht und "normale" deutsche Täter auch nicht.
Ich finde es erschreckend und unerträglich, welches verzerrte Bild die bayerische Polizei in dieser TV-Sendung darstellt.
Ich fände es gut, wenn man dem mal nachgehen würde: Wie kommen die Beiträge zustande? Wer wählt die Straftaten aus?
mfG und vielen Dank,
A. M. aus Bonn

Prof. Dr. Michael Piazolo
Antwort von
FREIE WÄHLER

Sehr geehrte Frau Mittelstaedt,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich Ihnen in Abstimmung mit der Redaktion von „Aktenzeichen XY… ungelöst“ gerne beantworte.

Generell gibt es mehr ungeklärte Kriminalfälle als in einer Sendung gezeigt werden können. Die Fälle, die in der Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ behandelt werden, müssen verschiedene rechtliche Voraussetzungen erfüllen. Die Redaktion von „Aktenzeichen XY… ungelöst“ nimmt ausschließlich Fälle in die Sendung auf, die von den entsprechenden Ermittlungsbehörden an die Redaktion herangetragen werden. Dies erfolgt in enger, langjähriger und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei nach der Relevanz der Fälle, der Dringlichkeit, dem jeweils aktuellen Ermittlungsstand und der Aktualität von Fällen. Kommen die Ermittlungsbehörden mit den klassischen Fahndungsmethoden nicht weiter, suchen sie die Zusammenarbeit mit der Fernsehredaktion von „Aktenzeichen XY... ungelöst“. Oftmals ist die Öffentlichkeitsfahndung über „Aktenzeichen XY…ungelöst“ der letzte Versuch, den Fall noch klären zu können.

Die Herkunft eines mutmaßlichen Täters spielt dabei grundsätzlich keine Rolle. Es gilt der Grundsatz „Opferschutz geht vor Täterschutz“. So kann es durchaus vorkommen, dass in einzelnen Ausgaben der Sendung mehrheitlich ausländische Tatverdächtige oder politisch links- oder rechtsmotivierte Straftäter gesucht werden. Die dargestellten Taten sind keineswegs repräsentativ für die in Deutschland verübten Straftaten. Die ermittelnden Polizeidienststellen bzw. Staatsanwaltschaften müssen den Fall vielmehr nach ihren Richtlinien als besonders dringlich erachten und die nötigen Schritte für eine Ausstrahlung einleiten. Demzufolge hat die Bayerische Polizei mit der grundsätzlichen Auswahl oder dem Inhalt der Sendung nichts zu tun. Die LKA-Beamten an den Telefonen und Herr Hettmer sind Unterstützer bei der Durchführung der Sendung, deren Produktionsort das TV-Studio in München ist. Durch die objektive und anschauliche Darstellung von ungeklärten Kriminalfällen konnte die erfolgreiche ZDF-Fahndungssendung schon oft zur Aufklärung von Straftaten beitragen.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Piazolo

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