Frage an Michael Westenberger bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Michael Westenberger MdHB
Michael Westenberger
CDU
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Frage von Knut B. •

Frage an Michael Westenberger von Knut B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Westenberger,

da Sie sich als Kandidat für das Hamburger Parlament bewerben zwei Fragen zum Auftreten Ihrer Partei im Wahlkampf:

Seit Wochen sieht man überall im Stadtbild überdimensionale Abbildungen des Ersten Bürgermeisters. Politische Aussagen sind dabei so gut wie gar nicht anzutreffen (Sie werden zugeben müssen, dass ein Slogan wie "In guten Händen" für jede x-beliebige Waschmittel-Werbung verwendet werden kann).

Diese Abwesenheit von Politik und die alleinige Konzentration auf eine Person (besser gesagt auf ein Gesicht) im CDU-Wahlkampf wird besonders deutlich, wenn man nach den Wahlkreiskandidaten der CDU im laufenden Bügerschaftswahlkampf sucht - sie sind nicht zu finden (auch auf dieser Webseite habe ich leider kein Bild von Ihnen gefunden...).

Meine Fragen:
Halten Sie diesen Politikstil für richtig (für mich spricht aus dieser Art Werbung eine gewisse Wählermissachtung) und warum gibt es bei der CDU diese alleinige Konzentration auf eine Person (den Bürgermeister), wenn doch immer wieder hervorgehoben wird, dass alle Senatoren so hervorragende Arbeit leisten - wo ist dann die Wahlwerbung mit Porträts von Frau Dinges-Dierig, Frau Schnieber-Jastram oder Herrn Lüdemann?

Warum vertritt die CDU nicht offensiv Ihre Politik auch in Ihrem Außenauftritt? Wenn man den LBK-Verkauf immer noch für richtig hält sollte man das dem Wähler zeigen, ebenso den Bau eine Kohlekraftwerks in Moorburg - kein Wort dazu in der CDU-Wahlwerbung.

Mit freundlichen Grüßen
K.Bergmann

Michael Westenberger MdHB
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Bergmann,

im Dezember letzten Jahres wurde in den Medien und in der Hamburger Bevölkerung kritisiert, dass die CDU im Stadtbild mit ihrer Wahlwerbung im Vergleich zur SPD und der GAL zu wenig präsent sei. Die CDU hatte bis dahin ausschließlich mit ihren Wahlkreiskandidaten geworben und Veranstaltungen angekündigt. Erst seit Januar und besonders die letzten vier Wochen vor der Wahl hat die CDU verstärkt Plakate mit dem Bild des Bürgermeisters und weitere orangefarbene Plakate ohne Bild mit politischen Aussagen aufgestellt.

Die Morgenpost, sicherlich nicht als CDU-nah verdächtig, hat am Donnerstag, dem 14. Februar die Untersuchung der Werbeagentur KNSK unter der Motto ´Wer buhlt am besten um den Wähler´ veröffentlicht. Dort gibt der Chef der Agentur der Werbekampagne der CDU die Note 2, der SPD die Note 3- und der GAL und der FDP die Noten 4 bzw. 5. Anbei sende ich Ihnen einen Teil des Mopo-Artikels.

Auch mir gefällt die CDU-Kampagne, die ich nicht als Politikstil bezeichnen möchte und die für mich auch keinesfalls irgendwelche Wählerverachtung beinhaltet. Denn es wird ja nun wirklich nicht nur mit Plakaten geworben, sondern mit vielen öffentlichen Diskussionen und Veranstaltungen, an Infotischen in Einkaufsstraßen und auf Märkten und mit vielen Einzelgesprächen. Ungewöhnlich ist es schon, dass Sie vorschlagen, dass die CDU auf den Plakaten mit Senatoren und Themen werben sollte, die, wie unschwer ihrer Mail zu entnehmen, nach ihrer Meinung kritisch zu sehen sind. Themen wie der Bau des Kohlekraftwerwks in Moorburg und der Verkauf des LBK gehören nach meiner Meinung in Diskussions- und Informationsveranstaltungen, da sie zu vielschichtig sind und längerer Erläuterungen und Auseinandersetzungen bedürfen.
Übrigens - auch die anderen Parteien werben nicht mit ihrer zukünftigen Senatorenmannschaft. Wenn Sie interessiert sind, können Sie aber durchaus auch die von Ihnen angesprochenen Senatoren auf Diskussionsveranstaltungen erleben.
Auf dieser Webseite finden Sie kein Bild vor mir, da uns seinerzeit von Mehr Demokratie / abgeordnetenwatch ausdrücklich versichert wurde, dass das Veröffentlichen der Mitglieder unserer Bezirksfraktion in dem Internetportal von abgeordnetenwatch nichts kosten werde. Plötzlich zu Wahlzeiten, in denen abgeordnetenwatch zu kandidatenwatch wird, sollen wir allerdings für eine Veröffentlichung mit ´Bild und Eigenwerbung´ kräftig zahlen. Meine Fraktion hat beschlossen, das nicht zu tun.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Westenberger

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Anmerkung derRedaktion

abgeordnetenwatch.de wird nicht plötzlich in Wahlkampfzeiten zu
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