Frage an Nadine Heselhaus bezüglich Verkehr

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Nadine Heselhaus
SPD
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Frage von Hendrik S. •

Frage an Nadine Heselhaus von Hendrik S. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Heselhaus,

Am 5. Mai 2021 wurde seitens des Kreises Borken sowie der Städte Bocholt, Rhede und Borken mitgeteilt, dass die Pläne für eine Wiederbelebung der 1980 stillgelegten Bahnstrecke Bocholt-Coesfeld-Münster „nicht erfolgversprechend weiterverfolgt werden” können. Viele Bürger Ihres Wahlkreises haben diese Information angesichts der drängenden Herausforderungen zur Begrenzung des Klimwandels mit großem Unverständnis zur Kenntnis genommen und hoffen weiterhin auf eine Verbesserung des regionalen Nahverkehrs.

Wie stehen Sie zu besagter Entscheidung? Inwiefern setzen Sie sich durch Ihre politische Arbeit für eine Mobilitätswende ein?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Scheewel,

 

vielen Dank für Ihre Anfrage. Mir geht es ganz genauso, ich war sehr enttäuscht.

 

Als Kreistagsabgeordnete weiß ich, dass meine Fraktion schon lange um die Wiederbelebung der alten Bahntrasse kämpft. Bisher leider ohne Erfolg. Die Kreisverwaltung hat deutlich gemacht, dass diese Möglichkeit nicht mehr weiterverfolgt wird. Grund ist eine Studie, wonach eine Weiterverfolgung nicht erfolgsversprechend sei und das damit verbundene Desinteresse des NWL. Aktuell warten wir auf zugesagte Informationen aus Gesprächen mit Land und Bund. Die Bocholter Stadtratsfraktion hat es folgendermaßen formuliert: "Eine Bahnverbindung von Bocholt nach Münster ist unverzichtbar, genauso wie die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene und gut ausgebaute Velorouten." Sie bleibt weiter dran und fordert eine neue Studie. Ich sehe das ganz genauso - insbesondere vor den Herausforderungen, die uns erwarten. Auch auf Kreisebene werden wir nicht aufgeben. Höhere Fördermittel aus Berlin wären hilfreich, dafür will ich gerne sorgen.

 

In unserem ländlich geprägten Kreis Borken sind wir insgesamt schlecht angebunden und zahlen für die Nutzung des ÖPNV hohe Ticketpreise. Und das, obwohl wir oft auf die Erreichung anderer Orte angewiesen sind, zum Beispiel um Arzttermine wahrzunehmen. Wir haben auf Kreisebene einen Antrag auf Senkung der Preise gestellt, welcher mehrheitlich abgelehnt wurde. Solange es keine gute Anbindung durch den ÖPNV und zu hohe Ticketpreise gibt, wird das Auto bevorzugt. Auch da, wo grundsätzlich ein Umstieg möglich wäre. Ich werde mich deshalb weiter für eine bessere Vernetzung und günstige (besser noch kostenlose) Tickets einsetzen. Denn Mobilität gehört für mich zur Daseinsvorsorge.

 

Herzliche Grüße

Nadine Heselhaus

 

 

 

 

 

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