Frage an Özlem Demirel von Nina J. bezüglich Energie
Sehr geehrte Frau Demirel,
demnächst wird im Bundestag über die EEG-Novelle abgestimmt, deren Umsetzung einen heftigen Rückschlag für den Klimaschutz bedeuten würde. Wie werden Sie stimmen? Und was werden Sie konkret unternehmen, damit die voll funktionstüchtigen PV-Altanlagen auch weiterhin in Betrieb bleiben können?
Herzliche Grüße,
Nina Jaenisch
Liebe Frau Jaenisch,
als Europaabgeordnete werde ich nicht über das EEG abstimmen. Ich kann
ihnen aber sagen, dass meine Partei das Ausbauziel, wie es der
Kabinettsentwurf der Bundesregierung bisher vorsieht, wonach der Strom
in Deutschland bis 2030 lediglich zu 65 Prozent aus erneuerbaren
Energien stammen und erst bis etwa 2050 komplett klimaneutral sein soll,
für in keiner Hinsicht ausreichend halten.
Weiterhin geht die Bundesregierung von einem sinkenden Stromverbrauch
bis 2030 aus, der aber schon wegen den Effekten der Sektorenkopplung im
kommenden Jahrzehnt deutlich steigen dürfte.
Die Linke streitet für einen Anteil der Erneuerbaren an der
Stromerzeugung von 80 % bis 2030 und 100 % bis 2035. Zusätzlich
verlangen wir eine stärkere Entlastung von Privathaushalten und den
Mittelstands, als dies bisher in der Novelle des EEG-Gesetzes vorgesehen
ist. Dafür schlagen wir eine stärkere Senkung der EEG-Umlage und der
Stromsteuer vor.
Nach den Vorgaben der Europäischen Union müsste Deutschland bis zum Ende
dieses Jahres 18 % seines gesamten Bruttoendenergieverbrauchs durch
erneuerbare decken. Gemeint ist hier nicht der Anteil am Strommarkt
alleine, sondern an der gesamten verbrauchten Energie, einschließlich
des Kraftstoffs für Fahrzeuge und Öl oder Gas für die Heizung. Zwei
Monate vor Ablauf dieser Frist, fehlen noch 0.9 %.
Mit freundlichen Grüßen
Özlem Demirel