Frage an Oskar Lafontaine bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

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Oskar Lafontaine
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Frage an Oskar Lafontaine von Andreas K. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Lafontaine

Sicherlich: das Vorgehen der USA im Irak - so sehr ich auch der Meinung bin das man Handeln musste - ist nicht Akzeptabel.

Jedoch sollte man unterscheiden zwischen Irak-Einsatz und Afghanistan. Auch muss man Klar Unterscheiden zwischen dem was US Truppen in Afghanistan vollbringen und was die Bundeswehr leistet, denn die Arbeit der Bundeswehr empfinde ich als eine sehr gute und Afghanisch Freundliche Arbeit.

Ich selbst habe eine Patenschaft zu nem kleinen Afghanischen Jungen übernommen da mir Menschen am Herzen liegen die nichts haben, die nicht ansatzweise das haben was wir schon als normal ansehen.
Wie würden sie denn mal ganz ehrlich frei von Parteidenken die Lage in Afghanistan anders angehen als wir es jetzt in der Weltgemeinschaft machen?

Was wären wirklich ihre Ziele und auf welche Wege würden sie die Taliban und die Al Kaida weiterhin verhindern wollen wenn nun mal nicht durch Soldaten? Dieser Frage sind sie bisher immer die Antwort Schuldig geblieben, doch ist es die Wichtigste Frage am ganzen.

Wie wenn nicht wie jetzt?

Ich selbst habe keine Befürchtung das Deutschland jemals den Aufbau vernachlässigen würde da wir zum Glück eine Parlamentsarmee haben wo man einen Gültigen Bundestagsbeschluss(Mandat) brauch der dann auch noch durch die UN abgesegnet seien muss und nicht wie bei anderen Staaten wo man machen kann was man will als Staatschef.

Unterscheidet uns doch Recht Positiv von anderen Nationen.

Daher Herr Lafontaine, tun sie mir mal den gefallen und sagen Sie mir, wie würden sie das ganze in Afghanistan angehen und das bitte auch etwas ausführlicher.
Gerne auch nur per E-Mail wenn Sie dazu Öffentlich nicht so Direkt Antworten möchten.

MFG
Andreas Kochz

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BSW

Sehr geehrter Herr Koch,

Die Debatte über den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan muss öffentlich und nicht hinter verschlossenen Fraktionstüren geführt werden. Wer wie Struck meint, die Bundeswehr müsse in Afghanistan sowohl am ISAF- als auch am OEF-Einsatz teilnehmen, das heißt Krieg führen, muss zumindest bereit sein, diese Position vor der Bevölkerung zu vertreten.

Wenn Hilfsorganisationen, die im Süden Afghanistans Schulen bauen und betreiben, durch die Präsenz des ausländischen Militärs ihre Arbeit existenziell gefährdet sehen, stellt dies die Rechtfertigungsversuche für den ganzen Afghanistan-Einsatz grundlegend in Frage. DIE LINKE. fordert von der Bundesregierung und der SPD-Fraktion erneut die Vorlage einer Exit-Strategie. Die Tornado-Kampfjets müssen sofort abgezogen, jede Unterstützung von Kampfhandlungen muss – wie ursprünglich von Angela Merkel versprochen – sofort unterbleiben, das heißt, die Beteiligung an der Operation Enduring Freedom muss sofort beendet werden.

Deutschland hat manches im Wiederaufbau geleistet, doch völlig bei der Ausbildung und Ausstattung der afghanischen Sicherheitskräfte versagt. Eine Friedenslösung in Afghanistan wird man nur unter Einbeziehung aller gemäßigten Kräfte des Landes erreichen. Das bisherige Konzept, vor allem auf die Warlords (Kriegsherren) der Nordallianz zu setzen, dabei deren Drogenprofite zu akzeptieren und einen aussichtlosen Krieg gegen den Terror mit unzähligen zivilen Opfern zu führen, ist gescheitert.