Frage an Oskar Lafontaine bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

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Oskar Lafontaine
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Frage an Oskar Lafontaine von Roland K. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Hallo Herr Lafontaine,

Sie tragen Ihre Kritik wortgewandt wie immer vor. Sicherlich haben einige Ihrer Argumente durchaus auch ihre Berechtigung. Nur vermisse Ihre Vorschläge zu Alternativen. Was würden Sie denn für die Menschen in Afghanistan konkret tun?

Mit freundliche Grüßen

Roland Kern-Baetz

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Antwort von
BSW

Sehr geehrter Herr Kern-Baetz,

im Namen von Oskar Lafontaine danke ich Ihnen für Ihr E-Mail vom 05. Juli 2007.

Herr Lafontaine hat sich schon mehrmals für den Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan ausgesprochen, und ist gegen jede Beteiligung der Bundeswehr an Kriegseinsätzen. Auf der Internetseite http://die-linke.de/die_linke/aktuell/ können Sie die Presseerklärungen der LINKEN zu Afghanistan verfolgen. Sehr aufschlussreich ist auch die Erklärung von Frau Christine Buchholz, Mitglied des geschäftsführenden Parteivorstandes, im Anhang an dieses Schreiben.

Oskar Lafontaine wünscht Ihnen alles Gute und lässt Sie vielmals grüßen.

Mit freundlichen Grüßen
im Auftrag

Katja Cönen
Mitarbeiterin

9. Juli 2007 Christine Buchholz
Bundeswehr raus aus Afghanistan
DIE LINKE ruft zur Beteiligung an der Demonstration gegen den
Afghanistan-Einsatz auf. Dazu erklärt Christine Buchholz, Mitglied im
geschäftsführenden Parteivorstand:
DIE LINKE unterstützt die von der Friedensbewegung organisierte
Demonstration gegen die Verlängerung des Mandates für den
Bundeswehreinsatz in Afghanistan und ruft ihre Mitglieder und
Sympathisanten auf, am 15. September in Berlin zu demonstrieren.

Die Situation in Afghanistan ist katastrophal. Bei dem Krieg geht es
nicht um Demokratie und Menschenrechte, sondern um die wirtschaftlichen
Interessen der westlichen Industrieländer – auch Deutschlands. Seit 2002
wurden in Afghanistan 85 Mrd. Dollar für Militärmaßnahmen, aber nur 7,5
Mrd. Dollar für den zivilen Wiederaufbau eingesetzt. Da wundert es
nicht, wenn die ausländischen Truppen von der Afghanischen Bevölkerung
als Besatzer angesehen werden.

Durch den Tornado-Einsatz wurde die deutsche Kriegsbeteiligung ausgeweitet.

Dabei wird deutlich: Eine Unterscheidung zwischen dem vermeintlichen
Wiederaufbau-Einsatz ISAF und der US-geführten Operation Enduring
Freedom ist Augenauswischerei. Beide Einsätze sind miteinander
verquickt. Durch den Tornado-Einsatz beteiligt sich die Bundeswehr
direkt am Krieg.

Die Bundesregierung ist mit verantwortlich für die vielen zivilen Toten,
die in den letzten Wochen durch die Bombardierungen zu beklagen sind.
Anstatt den Abzug der Bundeswehr zu planen, erwägen Peter Struck und
Frank Walter Steinmeier sogar die Entsendung weiterer Soldaten. Damit
ziehen sie Deutschland noch weiter in den Kriegssumpf hinein.

Die Bundestagsabgeordneten können eine Beendigung der deutschen
Kriegsbeteiligung herbeiführen. Im September wird über die Verlängerung
des ISAF-Mandates, inklusive der Tornados, abgestimmt, im Oktober wird
über die Verlängerung der Operation Enduring Freedom abgestimmt.

Wir sagen Nein zur Verlängerung und zur Ausweitung dieser Mandate.