Frage an Oskar Lafontaine von Jan M. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Lafontaine,
ich kann den außenpolitischen Forderungen der Linkspartei weitestgehend zustimmen. Insbesondere den Verzicht auf militärische Auslandseinsätze der Bundeswehr halte ich für eine absolut zwingende Forderung und sehe dort eigentlich in der Beteiligung an dem Kosovo-Krieg einen Dammbruch, der bis heute nachwirkt. Es scheint nicht mehr zu heißen: Von Deutschland soll nie mehr ein Krieg ausgehen, sondern vielmehr, von Deutschland soll nie mehr ein ungerechter Krieg ausgehen. Das finde ich so nicht hinnehmbar. (Die Definition von Gerechtigkeit erscheint mir dafür zu beliebig)
Nun zur eigentlichen Frage:
Ich habe in der letzten Woche den Spielfilm "Hotel Ruanda" gesehen und war von diesem emotional berührt und habe mich nun näher mit der damaligen Problematik und dem Versagen der Un auseinandergesetzt. Wenn ich nun die Maxime verfolge, wie die Linke es tut: Keine mitlitärischen Bundeswehreinsätze im AUsland..so frage ich mich, ob dieses auch im Rahmen der Uno gilt, oder nich konkreter: Hätte auch die Linke einen Abzug der Blauhelme gefordert und somit den Genozid unterstützt?
Sehr geehrter Herr Möller,
es ist bei der Linken vollkommen unstrittig, dass es in einzelnen Fällen möglich sein muss, die UN-Blauhelmsoldaten in Krisen- und Kriegsregionen zu schicken. Oft können nur so schlimmere Folgen von Konflikten und Kriegen verhindert werden. Oskar Lafontaine wirbt darüber hinaus seit Jahren für eine UNO-Truppe, die der UNO direkt untersteht und nach polizeilichen Grundsätzen vorgeht. Diese könnten Aufgaben wie in Ruanda übernehmen.
Freundliche Grüße,
Thomas Lutze
Mitarbeiter Oskar Lafontaine
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