Guten Abend Wie möchten Sie in der Corona Krise unserer Kinder schützen und Ausgrenzung von Ungeimpften verhindern?

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Otto Ersching
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Frage von Sandra W. •

Guten Abend Wie möchten Sie in der Corona Krise unserer Kinder schützen und Ausgrenzung von Ungeimpften verhindern?

Guten Abend

Mein besonderer Fokus liegt auf dem Schutz meiner Kinder ( 3 und 5 Jahre alt )
Zum anderen geht es mir um die Diskriminierung und Ausgrenzung von Ungeimpften.
Wie wollen Sie dort vermitteln bzw eingreifen?
Was halten Sie vom 2 G Modell und einer möglichen Impfpflicht durch die Hintertür ?
Was halten Sie von einer Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen?
Möchten Sie demnächst die Eigenverantwortlichkeit im Bezug auf Infektionsschutz wieder möglich machen?
Natürlich unter der Bedingung das vulnerable Gruppen weiter geschützt sind?

Herzliche Grüße
S. W.

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DIE LINKE

Sehr geehrte Frau W.,

herzlichen Dank für Ihre Frage, die ich sehr gerne beantworte.

Eines vorweg, ich zähle nicht zu den Corona-Leugnern, habe aber eine differenzierte Sicht auf die vergangenen Maßnahmen bzw. das jetzige Geschehen. Der Gesundheitsschutz der Menschen muss immer auch mit den Maßnahmen des Gesundheitsschutzes gedacht werden.

Das Impfen ist aus meiner Sicht der beste Weg aus der Pandemie. Allerdings müssen die Impfangebote weltweit gemacht werden. Es kann nicht sein, dass die Profite der Pharmaindustrie in solch einer Lage durch Patente gesichert werden.

Nichtsdestotrotz halte ich nichts von einer Impfpflicht, auch nicht durch die Hintertür, die mit einer 2G-Maßnahme faktisch erfolgen würde. Die derzeitige 3G-Maßnahme halte ich für ausreichend, um einen gewissen Schutz zu ermöglichen. Mittelfristig muss aber auch diese Maßnahme fallen und durch andere, mir noch nicht bekannte, Maßnahmen ersetzt werden, die eine Ausgrenzung bzw. Diskriminierung verhindert.

Eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen kann allerdings sinnvoll sein. Hierbei denke ich insbesondere an Pflegekräfte, Notfallsanitäter*innen, Polizist*innen u.ä. Diese Berufsgruppen kommen sehr häufig mit anderen Menschen in Kontakt, deren Gesundheitszustand zumindest anfangs nicht bekannt ist.

Sicherlich war es in der ersten Welle zu vertreten, dass freiheitseinschränkende Maßnahmen gab. Damals waren wir noch am Anfang, wir wussten zu wenig. Allerdings hätten die Regierungen (Bund und Länder) den Sommer dazu nutzen müssen, um den Gesundheitsschutz der Menschen durch nachhaltige und weniger freiheitsentziehende Maßnahmen zu sichern. Dazu zählt die intensive Forschung in der Medizin und dass Lernen von anderen Ländern. Leider ist das damals nicht passiert. Insbesondere mussten auch unsere Kinder durch Maßnahmen leiden. Sie konnten weder in die Kita noch in die Schule. In der kalten Jahreszeit wurde das Stoßlüften und der Schichtunterricht zur Wahl. Sicherlich ist das Lüften eine Möglichkeit, um die Virenlast zu senken. Das sollte aber nur in den Pausen stattfinden.

Wenn es nach mir gegangen wäre, wären in allen Klassenzimmern geeignete Luftreinigungsgeräte installiert worden.

Ich denke, dass sich die meisten Menschen inzwischen verantwortungsvoll gegenüber ihrer Mitmenschen verhalten. Daher denke ich, dass es zu keinen weiteren massiven Maßnahmen kommen sollte. Die Maskenpflicht würde ich allerdings noch eine Zeitlang aufrechterhalten. Sie zählt für mich zu dem kleinsten Übel.

Der Entfaltung und Entwicklung der Kinder dürfen keine oder nur sehr wenige Hindernisse in den Weg gelegt werden. Das, was die Kinder in den letzten Monaten mitgemacht haben, ist nicht mehr wirklich zu reparieren.

Ich hoffe, dass ich Ihre Fragen zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet habe. Gerne können wir auch persönlich ins Gespräch kommen.

Freundliche Grüße

Otto Ersching