Frage an Pascal Kober bezüglich Verkehr

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Pascal Kober
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Frage von Hans-Dieter K. •

Frage an Pascal Kober von Hans-Dieter K. bezüglich Verkehr

Sind Sie für eine generelle Geschwindigkeitsbeschränkung auf den Autobahnen?

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Sehr geehrter Herr K.,

ich sehe in einer modernen Verkehrslenkung den besten Weg, um beispielsweise auf Gefahren wie Nässe oder hohes Verkehrsaufkommen zu reagieren. Geschwindigkeitslimits lassen sich flexibel und digital steuern und können so für einen besseren und sicheren Verkehrsfluss sorgen. Dahingegen gewinnt man mit einer generellen Geschwindigkeitsbeschränkung auf Autobahnen nicht mehr Sicherheit und verliert den Blick für andere Probleme im Straßenverkehr.

Aufgrund unserer bereits heute geltenden Verkehrsregelungen – Auffahrverbote, Abstandskontrollen oder Überholverbote – sind Autobahnen die mit Abstand sichersten Straßen in Deutschland. Dafür sind auch lokale Tempolimits verantwortlich, die auf vielen Streckenabschnitten notwendig und gerade bei Gefahrenstellen unumgänglich sind. Darüber hinaus regelt § 3 der Straßenverkehrsordnung, dass Geschwindigkeiten den jeweiligen Verhältnissen angepasst werden müssen. So darf beispielsweise bei einer eingeschränkten Sicht von weniger als 50 m nicht schneller als 50 km/h gefahren werden, wenn nicht eine geringere Geschwindigkeit geboten ist. Neben den Regeln ist aber auch die Einhaltung der Regeln wichtig. Denn unangemessen hohes Tempo bei schlechten Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie zu dichtes Auffahren gehören mit zu den Hauptunfallursachen. Daher ist es gut und richtig, dass entsprechendes Verhalten im Straßenverkehr unter Strafe gestellt ist.

Dass Geschwindigkeit nicht allein entscheidend ist, zeigt der Blick ins Ausland. Es zeigt sich, dass Länder wie Belgien und Österreich trotz Geschwindigkeitsbegrenzungen keine besseren Unfallstatistiken als Deutschland aufweisen. Gleiches gilt für innerdeutsche Strecken mit Tempolimit im Vergleich zu Streckenabschnitten ohne Tempolimit. Viel problematischer hingegen sind seit Jahren die Landstraßen, auf denen wir leider rund 60% der Verkehrstoten trotz umfassender Tempolimits zu beklagen haben. Eine Untersuchung in Österreich von 2015 hat ergeben, dass am Autosteuer pro Tag knapp 200 000 Textnachrichten verschickt und knapp 900 000 Anrufe ohne Freisprechanlage getätigt wurden. Alleine die Textnachrichten waren für ca. 14.000 km "Blindflug" im Straßenverkehr verantwortlich.

Es geht daher, neben einer modernen Verkehrslenkung, um eine verantwortungsvolle Fahrweise unter Beachtung bereits bestehender Verkehrsregeln. Daher sage ich, wenn es das Verkehrsaufkommen und das Wetter zulassen, sollte man auch in Zukunft schneller als 130 km/h fahren dürfen.

Mit freundlichen Grüßen

Pascal Kober

 

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