Denken Sie das Deutschlandticket ist ein Schritt in die richtige Richtung? Oder ist die geplante Umsetzung (eingeschränkter Vertrieb, Abo, Preis) so schlecht, dass es einen Rückschritt darstellt?

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Pascal Meiser
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Frage von Luise L. •

Denken Sie das Deutschlandticket ist ein Schritt in die richtige Richtung? Oder ist die geplante Umsetzung (eingeschränkter Vertrieb, Abo, Preis) so schlecht, dass es einen Rückschritt darstellt?

Sehr geehrter Herr Meiser,

was halten Sie vom geplanten Deutschlandticket? Wie hätten Sie es umgesetzt?

Oder wären Sie direkt zum kostenlosen ÖPNV-"Fahrschein" übergegangen, womit man sich die ganze teure Programmiererei und Pflege der Fahrkartenapps, Datenbanken und Server (und auch vieler Automaten) sparen könnte?

Denken Sie, dass es das Deutschlandticket doch noch am Automaten und ohne Abo (ähnlich wie das 9-Euro-Ticket) geben wird? So wie es momentan geplant ist schließt es ja viele aus und schreckt noch mehr ab (Abofalle, Überwachung, ...).

Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau L.,

entschuldigen Sie bitte, dass ich Ihnen erst heute antworte.

Wir halten das geplante Deutschland-Ticket unter dem Strich zwar für einen Schritt in die richtige Richtung, haben aber in der Tat vielerlei Kritik am zugehörigen Verfahren und der konkreten Ausgestaltung.

Von Anfang an wurden seitens der Bundesregierung große Versprechungen für eine unkomplizierte Anschlusslösung für das 9-Euro-Ticket gemacht. Bei der konkreten Umsetzung wurde jedoch immer wieder auf die Bremse getreten, sodass das neue Ticket nunmehr erst viele Monate nach Auslaufen des 9-Euro-Tickets kommen wird. So kam es erst viel zu spät zu einer Einigung bezüglich der Finanzierung des neuen Tickets und so wurden den Verkehrsunternehmen auch viele unnötige Auflagen gemacht, die verhindern, dass das neue Ticket in jeder Hinsicht ein kundenfreundliches Angebot wird. Dazu gehört aus meiner Sicht auch, dass das Ticket keine Fahrrad-Mitnahmemöglichkeit umfasst, dass es nicht an normalen Fahrkarten-Automaten erhältlich ist und dass es es nur im Abonnement gibt (auch wenn dieses Abonnement zum Glück zumindest monatlich gekündigt werden kann).

Auch dass keine Ticketermäßigungen für Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, Studierende sowie Menschen mit geringem Einkommen vorgesehen sind, halten wir für problematisch. Wir fordern als DIE LINKE stattdessen weiter, dass das Deutschlandticket nicht mehr als 1 Euro am Tag kosten darf und dass es darüber hinaus für Menschen mit geringem Einkommen ermäßigte Tickets gibt, so wie es DIE LINKE in Berlin mit dem 9-Euro-Ticket für den ÖPNV bereits durchgesetzt hat. Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Studierende sollen aus unserer Sicht zudem, auch das Deutschland-Ticket zum Nulltarif nutzen können.

Mit freundlichen Grüßen
Pascal Meiser