Frage an Peter Altmaier von Bernd K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Altmaier,
mit Interesse habe Ich heute Ihre Äußerungen gegenüber den Medien vernommen. Man solle sich wegen dem Zapfenstreich "staatsmännisch" verhalten.
Würden Sie dann auch sagen, die Altenpflegerin, die nach Jahrzehnten treuer Dienste entlassen wurde, weil sie zwei übrig gebliebene Maultaschen gegessen hatte, solle einen ehrvollen Abschied bekommen oder man solle sich doch "staatsmännisch" verhalten und deswegen nicht so einen Aufstand machen?
Darf Ich fragen, entschuldigen Sie die inne-wohnende Ironie in der Frage, wieviel Bodenhaftung und Realitätsnähe in der Politik noch vorhanden ist, wenn man als normaler Bürger wegen 1,50 in Schimpf und Schande "durchs Dorf gejagt" wird ... aber bei Politikern, die sich gerade so um die Paragraphen rum lavriert haben, dass der Staatsanwalt gerade nicht tätig werden kann, ist alles "staatsmännisch"?
Darf man das Verhalten und den immensen Widerspruch zwischen öffentlicher Meinung und Auffassung in elitären Zirkeln nicht darauf hindeuten, dass der Berufspolitiker im Allgemeinen und der Bundestagsabgeordnete im Besonderen längst die Legitimation als Volksvertreter verloren hat, weil er gar nicht mehr wahrnimmt und beherzigt, was die Meinung des Volkes ist?
Oder um die Frage nochmal für die Statuten von abgeordnetenwatch klar zu formulieren: Welches Volk vertreten eigentlich unsere Volksvertreter oder haben Sie schon längst die Legitimation als Volksvertreter verloren, als sie das Volk aus den Augen verloren haben?
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Kasperidus