Sehr geehrter Herr Minister,

zunächst einmal Glückwunsch zu Ihrer Ernennung! Sie werden uns von den Medien als guter Kommunikator geschildert. Sie werden trotzdem ein gutes Händchen bei der Auswahl Ihrer Gesprächspartner zum Thema Energiewende brauchen und gute Nerven für die nächste Zukunft. Für Ihre und, ja, auch für unsere und die unserer Kinder.

Seit einiger Zeit tauchen in der Presse Artikel zur Nutzung vorhandener Pumpspeicherkraftwerke in Norwegen auf, die Norwegen den europäischen Ländern als Speicheroption für ihren überschüssigen Strom zur Verfügung stellen will (vgl. dazu zB Spiegel online vom 24. Mai). Ein interessantes, ein länderübergreifendes, ein europäisches Thema! Als Bürger Europas hat man zwar in diesen Zeiten – leider – oft den Eindruck, dass sich die Länder Europas zunehmend auf ihre nationalen Interessen zurückziehen. Trotzdem: Auch wenn Norwegen weder Mitglied der Eurozone noch EU-Mitglied ist, liegt es doch geographisch in Europa. Bitte prüfen Sie und Ihr Ministerium doch ernsthaft dieses Angebot Norwegens an die EU-Länder. Parallel zu Lösungen, die Deutschland womöglich im Alleingang auf die Beine stellen will.

Vielleicht könnten Sie zur Norwegen-Option auch die Wählerinnen und Wähler dieses Landes über eine Internetabfrage beteiligen? Das wäre sicher eine Chance, den Bürgern zu zeigen, dass mit Ihnen ein neuer Stil ins Umweltbundesamt nach dem Wechsel einzieht. Und vielleicht hilft´s gegen die grassierende Politikverdrossenheit und gibt Argumente im Gespräch mit professionellen Lobbygruppen.

Und was die Verlegung neuer Stromtrassen anbelangt: Warum nicht entlang der Autobahnen, die Deutschland in einem dichten Netz durchqueren? Diese könnten zugleich Wartungswege für die Hochgeschwindigkeitsstromtrassen sein.

MfG
M. Hoffmann-Falk