Frage an Peter Altmaier von Gisela S. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Altmaier,
haben Sie vielen Dank für Ihre eindeutige Positionierung zum Atomausstieg.
Ich habe folgende Fragen an Sie:
1. Haben Sie vor, die Notwendigkeit des Atomausstiegs nicht nur angesichts der Gefahren, sondern auch wegen der immensen Kosten dieser Form der Energiegewinnung dem Bürger gegenüber zu begründen?
(In Fukushima gibt es ja noch eklatante Probleme nach dem dreifachen Supergau.)
2. Möchten Sie dazu beitragen, dass die unzureichende Situation, was die Haftpflichtversicherung von Atomanlagen angeht, wenigstens verbessert wird (denn eine hinreichende Abdeckung ist ja letztendlich nicht möglich)?
3. Wie sehen Sie die Problematik, dass allein schon der bisher angefallene Atommüll über sehr viele Generationen hinweg Ressourcen bindet, deren Vorhandensein niemand garantieren kann (z.B. was finanzielle Mittel angeht, aber auch die notwendige Anzahl adäquat ausgebildeter Mitarbeiter)?
4. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass auch die UAA Gronau in das Ausstiegskonzept einbezogen wird?
5. Werden Sie sich bei unseren europäischen Nachbarn dafür einsetzen, dass geplante Neubauten von AKWs nicht umgesetzt werden? (RWE hat ja die Absicht geäußert, seine Vorhaben diesbezügl. aufzugeben.)
6. Sprechen Sie sich gegen Bürgschaften für Atomanlagen im Ausland aus - besonders auch für Angra3, da hier zusätzlich die völlig veraltete Technik und die Lage in einem erdbebengefährdeten Gebiet zu berücksichtigen sind?
7. Finden Sie auch, dass dort, wo Strom nicht vor Ort erzeugt werden kann, das Inkaufnehmen eines ggf. veränderten Landschaftsbildes durch oberirdisch verlegte Stromtrassen das weitaus kleinere Übel gegenüber dem Weiterbetrieb von AKWs ist?
8. Sehen Sie es auch so, dass die Bildung des Strompreises von Faktoren abhängig ist, die nicht zwingend mit der Energiewende zusammenhängen?
9. Können Sie es verantworten, die verbliebenen Atomkraftwerke noch so lange am Netz zu lassen?
Vielen Dank für Ihre Arbeit und viele Grüße,
Gisela Stoll