Frage an Peter Altmaier bezüglich Umwelt

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Peter Altmaier
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Frage von Harald T. •

Frage an Peter Altmaier von Harald T. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Altmeier!

Als Ex-Umweltminister sollten Sie eine Meinung zum Fracking haben. Ist Ihr Haus denn jetzt wenigstens vorbildlich CO2-emissionsgemindert? Fahren Sie jetzt elektrisch?
Ich kann Ihnen nur von meinen privaten Bemühungen um CO2-Vermeidung berichten. Es ist mir mit einem mittleren Einkommen und drei Kindern gelungen, binnen 12 Jahren
(1) einen Neubau zu errichten, der außer 8 Raummetern Brennholz dank einer großen Solarthermie-Anlage keine weiteren Brennstoffe oder Strom zum Heizen benötigt (mit einem Holzvergaser-Kessel wären es nur 5) - und das auf einem windexponierten Eifelstandort (als Saarländer dürfte Ihnen das etwas sagen...)
(2) eine 5kW-Peak PV-Anlage darauf zu setzen
(3) den restlichen Strombedarf ebenfalls aus regenerativen Quellen zu decken
(4) einen alten Audi A2 (besonders leicht, da aus Aluminium) alltagstauglich auf Elektroantrieb umzurüsten
(5) viele gebrauchte Geräte durch einfache Reparaturmaßnahmen länger zu nutzen

Natürlich kam mir bei diesen Projekten auch die Niedrigzinsphase zupass. Aber warum wird den Menschen immer weiter Sand in die Augen gestreut mit dem Märchen, das Festhalten an fossilen Brennstoffen sei alternativlos? Wieso wird das massenhaft vorhandene Geld nicht dahin gelenkt, wo es Zukunft gestalten kann - in die Energieeffizienz und in regenerative Energiequellen? Stattdessen wartet man lieber das Platzen der letzten gewaltigen Blasen ab, u.a. der Carbon Bubble. Dann gehört die Welt denen, die in zukunftsfähige Werte investiert haben. An den Finanzmärkten hat man den Schuss gehört und steigt so langsam aus den Fossilen aus. Der Klimawandel kann nicht länger geleugnet werden. Fracking zögert nur die fossile Energiekrise weiter hinaus. Quo vadis, Deutschland? Wird unsere Zukunft von Ihnen, den Politikern, nur der Behäbigkeit unseres Kapitals geopfert?

Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Thielen-Redlich,

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 16. Juni 2015.

Zunächst einmal möchte ich Ihnen für Ihre privaten Bemühungen zur CO2-Reduzierung danken. Ihr Verhalten ist vorbildlich und zeigt, dass jeder Einzelne im Kleinen dazu beitragen kann, die Umwelt zu entlasten.

Auch für die CDU/CSU Bundestagsfraktion gilt, dass es beim Schutz der Gesundheit der Menschen, der Umwelt und des Trinkwassers keine Kompromisse geben darf. Der Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD stellt daher zum Einsatz der Fracking-Technologie klar, dass der Schutz von Trinkwasser und Gesundheit absoluten Vorrang hat. Zudem haben wir dort vereinbart, dass umwelttoxische Substanzen bei der Anwendung der Fracking-Technologie zur Aufsuchung und Gewinnung unkonventioneller Erdgaslagerstätten nicht zum Einsatz kommen dürfen.

Darüber hinaus stellt der von Ihnen thematisierte Ausbau der regenerativen Energien eine zentrale Säule der Energiewende dar und wird entsprechend von der Bundesregierung vorangetrieben. Die Energieversorgung in Deutschland wird von Jahr zu Jahr "grüner". Denn unsere Stromversorgung soll klimaverträglicher werden und uns gleichzeitig unabhängiger von knapper werdenden, fossilen Brennstoffen machen. Mit dem reformierten Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) werden Sonnen-, Wind- und Bioenergie sowie andere regenerative Energien noch besser in den Markt integriert, planvoller ausgebaut und die Kostendynamik spürbar gebremst.

In diesem Sinne kann ich Ihnen versichern, dass ich mich auch in Zukunft für eine nachhaltige und umweltfreundliche Politik einsetzen werde.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Altmaier, MdB