Sehr geehrter Herr Ramsauer!

Sie schreiben in Ihrer Antwort vom 25.11.10 auf die am 21.07.10 von H. G. gestellte Frage:

"Nach neuen Berechnungen der Deutschen Bahn AG (DB AG) belaufen sich die Gesamtkosten der Neubaustrecke Wendlingen - Ulm auf rund 2,89 Milliarden Euro. Bisher war mit Preis- und Planungsstand aus dem Jahr 2004 von Gesamtkosten von 2,025 Milliarden Euro (...) ausgegangen worden.

Die Kostensteigerungen von 865 Millionen Euro setzen sich laut DB AG aus Preissteigerungen, die sich seit 2004 ergeben haben, in Höhe von rund 200 Millionen Euro und 665 Millionen Euro Mehrkosten für den Tunnelbau, den Bahnkörper und Erdbau wie beispielsweise Einschnitte, Dämme und Kabeltiefbau, den Bau von Brücken und Stützbauwerken sowie den Bereich Oberbau und Eisenbahntechnik zusammen."

http://www.abgeordnetenwatch.de/dr_peter_ramsauer-575-37884--f262342.html#q262342

Die von Ihnen benannten Mehrkosten von 865 Mill. € stellen eine Erhöhung gegenüber dem ursprünglichen Ansatz von 2.025 Mrd. € eine Steigerung von rund 43% in 6 Jahren dar =
1 jährlicher Mehrkostenzuwachs von rund 6.1%, der deutlich über der Inflationsrate von max. 3% im vergleichbaren Zeitraum liegt.

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Zeitreihen/WirtschaftAktuell/Preise/Content100/pre110j,templateId=renderPrint.psml

Frage 1:

Wie erklären Sie die Mehrkosten für so wichtige Baugruppen, wie Brücken, Stützbauwerke und den Oberbau?

Frage 2:

Wollte die bisherige Planung der Neubaustrecke Ulm-Wendlingen ohne diese wichtigen Bauwerke und Baugruppen auskommen?

Im Falle einer Antwort mit "Ja", erlaube ich mir die ironische Frage 3:

Wie quert ein ICE-Triebzug ohne Brücke Täler?
Kann bzw. will die Bahn fliegen?

Frage 4:

Legt die oben benannte Mehrkostensteigerung nicht den Verdacht nahe, dass noch weitere drastische Kostensteigerungen möglich sind?

Frage 5:

Wer soll diese bezahlen?

Mit freundlichen Grüßen, Thomas Schüller