Sehr geehrter Herr Minister,

warum haben Sie eigentlich im Zusammenhang mit der Verkehrsinfrastruktur nicht den Mut, die Haupt-Verursacher der Straßenschäden - nämlich die Halter schwerer LKWs - über eine entsprechende Abgabe auch nur ansatzweise an den entstandenen Kosten zu beteiligen?
Laut ADAC verursacht ein 40-Tonner einen zig-tausend-fach höheren Verschleiß an den Autobahnen wie ein PKW, und abseits der Autobahnen erhöht sich dieses Missverhältnis noch dadurch, dass Landstraßen nicht so befestigt sind und LKWs beim Ausweichen immer wieder die Straßenränder buchstäblich zerbröseln.
Bitte argumentieren Sie nicht mit dem Todschlag-Argument der Wettbewerbsverzerrungen o.ä., sondern versuchen Sie doch mal die Lenkungswirkung einer deutlich höheren Nutzungsgebühr für LKW für alle Arten von Straßen hinsichtlich der Vermeidung materieller Schäden an der Verkehrsinfrastruktur und den positiven Einfluss auf den enormen Schadstoffausstoß dieser Fahrzeuggattung zu berücksichtigen.
Ihre bzw. unsere Autobahnen dürfen nicht länger Bestandteil der Lagerhaltungspolitik der Industrie sein!

Viele meiner Bekannten sagen im übrigen übereinstimmend, dass der Gütertransport in Deutschland und Europa viel zu billig ist und sich ohnehin kaum auf die Warenpreise niederschlägt. Oder warum ist z.B. ein Bier von der Küste in Bayern nicht teurer als ein heimisches Produkt??? Eigentlich sollte es doch so sein, dass etwas umso teurer wird, je weiter es transportiert wird.
Wie wäre es im übrigen, der Bahn-AG einen Teil der staatlichen Zuschüsse für den Schienenausbau und -Erhalt wieder abzunehmen, da dieses Unternehmen doch im erheblichen Umfang mit einer eigenen LKW-Flotte zur Verlagerung des Güterverkehr von der Schiene zur Straße beigetragen hat?

mit neugierigen Grüßen
Gerhard Rückl