Frage an Peter Ramsauer bezüglich Verkehr

Portrait von Peter Ramsauer
Peter Ramsauer
CSU
0 %
/ 17 Fragen beantwortet
Frage von Rudolf T. •

Frage an Peter Ramsauer von Rudolf T. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Dr. Ramsauer,

Thema: Schäden an Brücken und Autobahnen.

Könnte der Beton für die genannten Bauten während der Erhärtungsphase nicht überwacht werden? Ich denke hier an das Reifegradverfahren. H.422, S.35-37" Prüfung von Beton" des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton. Auf genommen in DIN 1045-3 und ZTV-ING-3.

mit freundlichen Grüßen
Dipl.-Ing. Rudolf Tegelaar (VDB)

Portrait von Peter Ramsauer
Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Tegelaar,

vielen Dank für Ihre Frage zur Überwachung der Betonaushärtung bei der Schädenbeseitigung an Brücken und Autobahnen.

Das Reifegradverfahren nach Heft 422 des Deutschen Ausschuss für Stahlbeton kann schon heute verwendet werden, um mit Hilfe der Festigkeitsentwicklung des Betons die mindestens erforderliche Nachbehandlungsdauer nach DIN 1045-3 und ZTV-ING Teil 3 „Massivbau“ Abschnitt 2 „Bauausführung“ für Betonbauwerke im Zuge von Bundesfernstraßen zu bestimmen. Erst durch eine wirksame und ausreichend lange angewandte Nachbehandlung erhält die Betonoberfläche den vorgesehenen Widerstand gegen Einwirkungen aus der Umgebung, wie z. B. Witterung und Tausalz aus Straßenverkehr. Schäden wie Ausplatzungen von Beton oder Bewehrungskorrosion können so vermieden werden.

Die Nachbehandlung des Betons erfolgt im Rahmen der Bauausführung durch die Bauunternehmung. Nach DIN EN 13670 und DIN 1045-3, Abschnitt 2.8.6, Absatz (NA. 7) in Verbindung mit ZTV-ING Teil 3 Massivbau Abschnitt 2 Bauausführung, Stand 2012/12, ist es der Bauunternehmung freigestellt, alternativ zur Nutzung der Werte in Tabelle 5.NA einen genauen Nachweis zur Bestimmung der erforderlichen Mindestdauer der Nachbehandlung zu führen. Das Reifegradverfahren stellt eine hierfür geeignete Methode dar. Die Anwendung des Reifegradverfahrens für ein bestimmtes Bauteil, wie z. B. ein Widerlager, führt jedoch nur dann zu einer veränderten Mindestdauer der Nachbehandlung, wenn das Bauteil relativ große Querschnittabmessungen hat und in wärmedämmender Schalung hergestellt wird. Dann kann daraus eine kürzere Mindestdauer der Nachbehandlung resultieren, was für die Bauunternehmung mit Vorteilen verbunden sein kann.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Peter Ramsauer

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Peter Ramsauer
Peter Ramsauer
CSU