Frage an Peter Ramsauer bezüglich Verkehr

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Peter Ramsauer
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Frage von Per G. •

Frage an Peter Ramsauer von Per G. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Dr. Ramsauer,

das Thema meiner Frage ist der Nord-Ostsee-Kanal mit den Schleusen in Kiel und Brunsbüttel,
wo gerade keine großen Schiffe durchgeschleust werden, sondern den Weg um Dänemark herum um Skagen das Skagerak nehmen müssen.

Diese Bundeswasserstraße ist weltweit gesehen am stärksten befahren, noch stärker als in Ägypten der Suez-Kanal oder in Pananma de Pananmakanal.
Um so mehr wundert es, dass die Entwcklungsländer der dritten Welt, wie Ägypten oder Panama Ihre Kanäle und Schleusen in Stand halten im Gegensatz zum Hochindustrieland der ersten Welt Deutschland, was sogar Ingenieure exportiert in die Dritte Welt.

Warum entstehen solche Mängel, die Deutschland in Verruf bringen weltweit gesehen? Hat man im Planet Berlin die Aussenwirkung der Schleusenmängel in brunsbüttel unterschätzt? Es spricht dann weniger für deutsche Ingenieurskunst, wenn gerade im Nord-Ostsee-Kanal es marode Schleusen gibt und ausländische Kunden kaufen weniger Ingenieursprodukte aus Deutschland.

Die Schaufenster der Industrie sind die Cebit-Computer Messe und der Hannovermesse Industrie in Hannover. Diese haben dann weniger Besucher und Fachpublikum aus dem Ausland, was dem Technikstandort Deutschland schadet und Arbeitsplätze in Deutschland kosten kann.

Wissen die Politiker in Berlin nichts von der weltweiten Bedeutung des Nord-Ostsee-.Kanals?? Werden wir von weltfremden Politikern regiert??? Wollen unsere Berliner Politiker Arbeitsplätze in Deutschland vernichten??? Sind unsere Politiker dilitantische Hochstapler, die Ihr Monatseinkommen nicht verdienen???

Über Antworten freue ich mich.
Freundliche Grüße
aus Braunschweig
Per Grunenberg

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Sehr geehrter Herr Grunenberg,

in der Tat ist der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) eine wichtige Verkehrsader, nicht nur für Norddeutschland, sondern als meist befahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt von hoher internationaler Bedeutung.

Vor dem Hintergrund der verkehrlichen Bedeutung des NOK ist das Augenmerk der Bundesregierung darauf ausgerichtet, die Infrastruktur des Kanals langfristig zu sichern. Außerdem wollen wir ihn an die gestiegenen verkehrlichen Anforderungen anpassen. Kurzfristig notwendige Unterhaltungsmaßnahmen zum Erhalt der Leistungsfähigkeit des NOK und seiner Schleusenanlagen haben dabei Priorität, so zum Beispiel die inzwischen abgeschlossenen Reparaturen an den großen Schleusenkammern in Brunsbüttel.

Der gleichzeitige Ausfall beider großen Kammern in Brunsbüttel Anfang März ist bedauerlich. Die Sperrung war allerdings unvermeidlich, um gravierende Schäden an den Antrieben der Schleusentore zu vermeiden, die zu einem wesentlich längeren Ausfall der Kammern geführt hätten. Die Reparaturen verliefen sehr zügig und erfolgreich. Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung hat bereits nach nur acht Tagen, und damit deutlich schneller als zunächst angenommen, den Betrieb der großen Südschleuse wieder aufgenommen. Seitdem können auch die vom Transportvolumen wichtigen größeren Schiffe wieder den Nord-Ostsee-Kanal passieren.

Um für zukünftige mögliche Ausfälle noch besser gewappnet zu sein, wird eine Einsatztruppe vor Ort aufgebaut, die sofort einsatzbereit ist und die vorhandenen Kräfte unterstützt, so dass erforderliche Wartungen, Instandsetzungen und Reparaturen schneller durchgeführt werden können und die betreffende Schleuse früher wieder von der Schifffahrt genutzt werden kann. Der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung im Norden werden dafür elf zusätzliche Stellen bereitgestellt.

Bis zur Inbetriebnahme der 5. Kammer in Brunsbüttel wird alles dafür getan, dass es nicht zu weiteren Ausfällen kommt. Die Schleusen werden durchgängig betriebsbereit gehalten, was planmäßige Sperrungen für Wartung und Instandsetzung einzelner Kammern mit einschließt. Die aktuellen Schäden an den zwei Torbahnen der großen Kammern in Brunsbüttel werden durch nachhaltige Ertüchtigungen behoben.

Klar ist aber auch, dass ein Instandsetzungsstau von vielen Jahren nicht über Nacht aufgelöst werden kann. Wir haben es hier mit zwei „Hundertjährigen“ zu tun, deren Sanierung vor zehn oder sogar zwanzig Jahren Not getan hätte. Wir müssen darauf vorbereitet sein, dass es auch während der Bauzeit der 5. Kammer immer wieder vereinzelt zu Ausfällen kommt, auch wenn alles erdenklich Mögliche getan wird, um genau das zu vermeiden.

Mit freundlichen Grüßen

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