Frage an Petra Pau bezüglich Finanzen

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Petra Pau
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Frage von Torsten B. •

Frage an Petra Pau von Torsten B. bezüglich Finanzen

Sehr geehrte Frau Pau,
als nichtparteipol. Mensch beschäftig. mich folgende Fragen:
1. M. Eacht. ist die weltw. W.& Finanzkriese nicht über Nacht (im 3.Quartal 2008 durch einige böse Banker/Broker der USA) über uns herrein-gebrochen, wie gerne behauptet.
Bis zu diesem Zeitpt. brachen 3-deutsche Landesbanken, mit Aufsichtsratsf. ein, nur eine Stützung mit Milliard. Steuergeld. konnte drastisches verhindern (Sachsen-LB, Nord-LB, Bayern-LB) warum konnte dies geschehen, und warum wurden keine deutlich mahnenden Worte unseres BP-Herrn Köhler, als ehem. Finanzstaatssekretär, dazu geäußert? Waren dies nicht schon Vorboten eines "Systemauswuchses"?
Könnte, Frau Pau, die "Systemkriese" so enstanden sein, unter Pr. Clinton wurden 1998/99 u.a. die Glass-Steagall-Gesetze (Finanzstabilisier.) durch den FM Robert Rubin aufgeh. In Westeuropa sowie Deutschland erf. ähnliches. Auch zu dem Zeitpunkt, als Oscar Lafont. als zuk. FM unter Herrn Schröder, seinen Rückzug erklärte, da Herr Schröder, seine pers. Umkehr zur Finanzstabilisierung (Strategiep. Blair/Schröder) vorgab. War somit der Weg frei, für skrupellose Hedgefondgesch., Aktien-Leerverk., risk. Immobilienspek. insb. in den USA u.ähnliches, weltweit? War also die "Surprimeblase" weltweit hausgemacht, zum Nutzen weniger-aber einflußreicher Politiker, Wirtschafts und Finanzoligarchen, die alle wußten daß "diese", aber nicht wann "diese" platzt? Die BR mußte demzufolge reagieren und tat es mit dem Finanzstabilisierungg., was in kürzester Zeit durch BR, B.Tag, und Unterschrift geschah. Ist es gerechtfertigt, Frau Pau, daß 480-Milliard. Euro zur Bankenrettung (Soforthilfen, Bügschaften, Kredite) bereit-gest. wurden, ohne die Aufst. eines Haushalts/Wirtschaftspl. per Gesetz? Wo wird unser Land hinsteuern, da diese Milliard., m.E. spätestens 2010, durch drastische Erhöhung der MwSt auf 23-25 Prozent, von den Bürgern bez. werden. Hing. selbstern. Wirtsch./Bankeliten, Abfindungen in Mio.-Höhe kassieren!
Danke M.f.G. Torsten Buchaly

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Sehr geehrter Torsten Buchaly,

grundsätzlich teile ich Ihre Meinung: Die so genannte Finanzkrise ist mitnichten vor Jahresfrist über die Welt gekommen, nur weil ein paar US-amerikanische Banker Vabanque gespielt und dabei verloren haben.

Die Ursachen liegen tiefer und sie reichen weiter. Aus meiner Sicht geht es vor allem um zwei Fehlentwicklungen. Beide sind einer Politik geschuldet, die auch hierzulande forciert wurde und wird.

Die erste ist die anhaltende Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums von Unten nach Oben. Unten fehlt es dadurch am Nötigsten für ein Leben in Würde. Und Oben wird Roulette gespielt.

Die zweite Ursache: Oben kann im weltweiten Finanzkasino gezockt werden, weil die Politik alle Finanz-Spielregeln außer Kraft gesetzt und jedwede Kontrolle abgegeben hat – wiederum weltweit.

Das ganze hatte System, genannt Neoliberalismus. Auch deshalb spricht DIE LINKE von einer System-Krise. Inzwischen sind wir (leider) wieder die einzige Partei im Bundestag, die das ausspricht.

Von Joseph Stiglitz, Nobelpreisträger und einst Chefökonom der Weltbank, stammt übrigens folgendes Zitat (2008):
„Der neoliberale Marktfundamentalismus war immer eine politische Doktrin, die gewissen Interessen diente. Sie wurde nie von ökonomischer Theorie gestützt, ebenso wenig von historischen Erfahrungen.“

Dies und mehr dazu finden Sie auch im Programm der Partei DIE LINKE für die Bundestagswahl. Damit wird auch klar, dass unsere politischen Alternativen sich nicht in „Abwrackprämien“ usw. erschöpfen.

Mit freundlichen Grüßen

Petra Pau

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