Frage an Priska Hinz bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

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Priska Hinz
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Jürgen H. •

Frage an Priska Hinz von Jürgen H. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Priska Hinz .

Wie uns die Medien und eigene Beobachtungen anschaulich machen, driftet die BRD in eine demographische Katastrophe, die wie es schein auch durch noch so große Bemühungen in der Familienpolitik unumkehrbar ist.
Meine Frage an Sie, insbesondere an die Grüne Partei: Glauben Sie, das ethnische Zuwanderung aus Kultur -und Bildungsfernen Regionen unsere zukünftigen Probleme im wirtschaftlich / technischen Bereich lösen kann, Wenn Ja, wie?
Hochachtungsvoll!
Jürgen Hoffmann

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Hoffmann,

in Ihrer Anfrage gehen Sie auf ein wichtiges Thema ein, das unsere Gesellschaft schon heute prägt: den demografischen Wandel.

Veränderungen der Bevölkerungsgröße und –zusammensetzung hat es schon immer gegeben. Sie werden im Wesentlichen von drei Faktoren beeinflusst: Der durchschnittlichen Lebenserwartung der Menschen, der Geburtenrate und schließlich der von Ihnen angesprochenen Zu- bzw. Abwanderung. Diese „Stellschrauben“ sind von außen nur in geringem Maße beeinflussbar. Zwar setzt sich die Fraktion von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN für familien- und kinderfreundliche Arbeits- und Lebensbedingungen ein, jedoch nicht allein, um Anreize zum Kinderkriegen zu setzen, sondern in erster Linie, um Familien zu entlasten und Kinder in den Mittelpunkt zu rücken. Uns erscheint es wichtig, den Kindern, die da sind, auch optimale Startbedingungen zu bieten, damit sie auf die Anforderungen der modernen Wissensgesellschaft vorbereitet sind.

In Fragen der Einwanderungs- und Migrationspolitik gilt unser Augenmerk ebenfalls den Menschen, die bereits bei uns leben. Viel zu lange ist vernachlässigt worden, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist und geeignete Maßnahmen ergriffen werden müssen, die eine Integration gewährleisten können.

Mit Blick auf einen möglichen drohenden Fachkräftemangel wird es vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung notwendig sein, Strategien zu entwickeln, um qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu gewinnen.

Dies ist, wie gesagt, eine von vielen Maßnahmen, um auf den demografischen Wandel zu reagieren, denn - wie Sie treffend bemerken - lässt sich der demografische Wandel nicht einfach umkehren. Politische Maßnahmen, die allein darauf abzielen, lehne ich deshalb ab.

Stattdessen müssen wir überlegen, wie wir den demografischen Wandel gestalten und als Chance nutzen können. So werden zum Beispiel durch die sinkenden SchülerInnenzahlen Mittel frei, die es ermöglichen, die Qualität der Bildung zu steigern. Andere menschliche Ressourcen wie die Erfahrungen älterer Menschen sowie die speziellen kulturellen Kompetenzen von EinwanderInnen werden zurzeit noch kaum beachtet. Nur wenn es uns gelingt, diese Menschen und ihre Fähigkeiten einzubinden, können wir den demografischen Wandel aktiv gestalten und seine Chancen nutzen.

Ausführliche Informationen zum Thema "Demographischer Wandel" finden Sie auch in unserem Fraktionsbeschluss "Demografischer Wandel als Chance":

www.priska-hinz.de/cms/default/dokbin/153/153557.pdf

Herzliche Grüße

Priska Hinz