Wir brauchen Hilfe! Was tun Sie für die Betroffenen von Post Covid?

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Ralf Stegner
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Frage von Melanie B. •

Wir brauchen Hilfe! Was tun Sie für die Betroffenen von Post Covid?

Sehr geehrter Herr Stegner,
seit 8 Monaten bin ich unbeitsunfähig (Post Covid Syndrom), ich hatte dreimal eine Covid Infektion. Darüber hinaus war ich mit einer schweren Lungenentzündung im Krankenhaus. Ich leide sehr an dieser fiesen Krankheit und meine drei Kinder vermissen ihre gesunde Mutter. Wann wird uns endlich geholfen? Wir brauchen BC 007. Ich bin insgesamt dreimal geimpft. In einer Woche beginne ich eine Immunadsorption in Berlin, diese Therapie muss ich selbst zahlen. 17.200€!!! Zum Glück helfen mir Freunde bei der Finanzierung.
Mit freundlichen Grüßen
Melanie B.

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Sehr geehrte Frau B.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage und die Darstellung Ihrer persönlichen Situation. Ich erhalte sehr viele Schreiben, weshalb ich erst jetzt dazu komme, Ihnen persönlich zu antworten. Dafür möchte ich um Verständnis bitten.

Zunächst mal bestürzt es mich, von Ihrer gesundheitlichen Situation zu lesen. Es ist schlimm, dass das Corona-Virus derartige Auswirkungen hat und es gibt leider viele Menschen in Deutschland und auch weltweit, die von dem Post-COVID-Syndrom und den chronischen Erkrankungen Myalgischer Enzephalomyelitis / Chronischem Fatigue-Syndrom (ME/CFS) betroffen sind.

Deshalb brauchen wir dringend mehr Forschung auf diesem Gebiet, ebenso wie eine umfassende Aufklärung von ärztlichen Einrichtungen sowie eine bessere Finanzierung von Versorgungsstrukturen. Dass Sie die Kosten für eine Immunadsorption selbst tragen müssen, sollte nicht sein!

Ich kann zumindest darauf verweisen, dass die Deutsche Gesellschaft für ME/CFS, Long COVID Deutschland, Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen (Charité Fatigue Centrum) und Prof. Dr. Uta Behrends (MRI Chronische Fatigue Centrum) bereits am 18. Februar 2022 Gespräche mit Bundestagsabgeordneten aus den Ausschüssen für Gesundheit, für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, dem Haushalts- und Finanzausschuss sowie mit Mitarbeitenden des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) geführt haben. Danach hat der Deutsche Bundestag am 12. Mai 2022 eine Förderung der Nationalen Klinischen Studiengruppe Post-COVID-Syndrom und ME/CFS (NKSG PCS/CFS) in Höhe von 10 Millionen Euro für Therapiestudien beschlossen.

Wenngleich das in Ihrer derzeitigen Situation vermutlich nur ein schwacher Trost ist, so hoffe ich doch sehr, dass durch umfassende Forschung schnellstmöglich eine geeignete Therapie des Post-COVID-Syndroms gefunden wird, die dann auch staatlich finanziert sein muss.

Mit freundlichen Grüßen
Ralf Stegner

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