Wie kann es zu einer solchen aoffen antisemitischen Demonstration wie der am Wochenende in Berlin kommen?
Sehr geehrter Herr Abgeordneter,
wir melden uns eigentlich nicht zu politischen Themen.Aber seit ich von der ProPalästina- Demo in Berlin an diesem Wochenende hörte, treibt mich die Scham um. Deshalb wende ich mich an Sie als meinem zustændigen BA. Bitte, das darf einfach nicht sein! Wir sind als Familie für Solidarität mit Flüvhtenden,helfen, wo wir können. Aber dass es dann zu so etwas führt, macht einem das Herz sehr schwer.
Mein Grossvater war Nazi, hat es später bereut. Unsere Kinder erziehen wir gemæss dieses schwer errungenen Familienwissens.Nun werden durch unsre Solidarität mit Einwanderern diese Werte wieder zunichte gemacht . Ich konnte die letzten Nächte wenig schlafen. Bitte tun Sie etwas dagegen!
Mit vielen Grüssen,
Dorothea und Christoph L. ,Jena.
Sehr geehrte Frau L.,
Danke für Ihre Frage an mich. Weshalb genau die Polizei die Demonstration in Berlin nicht beendet hat, kann ich Ihnen nicht beantworten. Die Entscheidung trifft die Polizei in Zusammenarbeit mit der Ordnungsbehörde, in diesem Falle der zuständigen Behörde in Berlin. Als offizielle Begründung wurde mitgeteilt, dass eine Eskalation der Demonstration und damit Gewalt verhindert werden sollte. Der Staatsschutz hat Ermittlungen aufgenommen und wertet derzeit noch die Beweise aus. Ich hoffe, dass die Ermittlungen die Verantwortlichen für offensichtlichen Antisemitismus identifizieren und dies gerichtliche Konsequenzen hat.
Ich persönlich bin ebenso wie Sie entsetzt und tief betroffen. Es ist mir unverständlich, dass Menschen ohne Eingreifen der Ordnungsbehörden das Existenzrecht von Israel in Frage stellen und den Holocaust relativieren konnten.
Ich hoffe auf Frieden im Nahen Osten und ein Ende der Gewalt, dass es eine Zweistaatenlösung gibt, die Sicherheit für Jüdinnen und Juden garantiert und der arabischen Bevölkerung eine Perspektive gibt.
Berechtigte Kritik, wie beispielsweise an der Siedlungspolitik der israelischen Regierung, ist in unserer Demokratie möglich und sie ist auch angebracht. Keine Kritik darf jedoch antisemitisch sein oder den Völkermord der Nationalsozialisten am jüdischen Volk relativieren.
Mit freundlichen Grüßen
Ralph Lenkert