Frage an Robert Funke von Dora B. bezüglich Umwelt
Wie stehen Sie dazu, dass in der kommenden Woche 120 Bäume im Volkspark gefällt werden sollen, veranlasst vom Entwicklungsträger Bornstedter Feld, obwohl laut rechtlicher Grundlage des B-Plans hier um "besonders wertvollen Gehölzbestände im Waldpark“ handelt und "die Verkehrssicherungspflicht an den Bäumen äußerst schonend erfolgen soll und sich schwerpunktmäßig auf die Wege beziehen soll.“ ?
(Dazu der Link aus der Presse https://www.pnn.de/potsdam/extreme-trockenheit-120-baeume-im-volkspark-muessen-gefaellt-werden/24895642.html).
Sehr geehrte Frau B.,
als ich aus der Zeitung von den geplanten Fällungen erfuhr, fiel mir zunächst die Kinnlade runter. Nicht nur die Fällungen als solche, sondern auch die Zerstörung von Heckenstrukturen, die notwendig sein kann, um entsprechenden Fahrzeugen den Weg zu ebnen, verurteile ich aufs Schärfste. Es geht nicht nur um kohlendioxidbindende Bäume und Sträucher, die im Kampf gegen den Klimawandel eine wichtige Rolle spielen, sondern auch ganz konkret um Artenvielfalt hier in Potsdam. Nistplätze, Nahrungsquellen, Rückzugsorte und Verstecke für Vögel und andere Wildtiere gehen mit jedem Eingriff verloren. Die Argumentation des Entwicklungsträgers, Neupflanzungen seien nicht nötig, da sich der Baumbestand auf natürliche Weise erneuere, halte ich für unzureichend, da die Fällung ja auch nicht auf natürliche Weise erfolgt. Zudem fällt es mir schwer zu glauben, dass wirklich alle der 120 Bäume frei von jeglicher Chance sind, sich trotz der heißen Sommer wieder zu erholen. Ich habe schon so einige Bäume, die tot geglaubt wurden, plötzlich wieder sprießen sehen. Darüber hinaus möchte ich anmerken, dass auch totes Holz in einem Wald einen natürlichen und wichtigen Bestandteil des Ökosystems darstellt.
Ich werde in wenigen Stunden mit Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung über das Thema sprechen und nach Lösungen suchen. Wenn die Fällung der 120 Bäume aus Sicherheitsgründen unumkehrbar sein sollte, werde ich in jedem Fall Nachpflanzungen auf dem Gelände des Volksparks fordern.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Funke