Guten Tag, würden Sie sich als MP für Projekte zur Inklusion und Integration stark machen? Wenn ja, worin sehen Sie persönlich einen Vorteil für die Gesellschaft? Wenn nein, was wären die Folgen?
Sehr geehrte Frau W.
Inklusion an Regelschulen kann nur dann gelingen, wenn Sie mit Augenmaß und im Interesse der Kinder durchgeführt wird, d.h. die Rahmenbedingungen müssen stimmen. Die Zahl und die Ausbildung der Lehrer muss der individuellen Förderung aller Kinder Rechnung tragen. In einer Zeit akuten Lehrermangels und maroder Schulen sind diese Rahmenbedingungen leider häufig nicht gegeben. Nur Förderschulen garantieren die adäquate Beschulung junger Menschen mit körperlichen, geistigen, sensorischen, sprachlichen, sozial-emotionalen oder allgemeinen Lernbehinderungen. Wenn der Grad der Beeinträchtigung eines Schülers eine erfolgreiche reguläre Beschulung erwarten lässt und optimale Lern- und Förderbedingungen vorliegen, spricht nichts gegen eine Inklusion in den Regelunterricht.
Wir setzen uns außerdem dafür ein, dass Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen verstärkt in den Arbeitsmarkt integriert werden. Das ist aus unserer Sicht wichtig, um den Betroffenen ein ihrer Würde angemessenes Leben in zumindest teilweiser finanzieller Selbstständigkeit zu ermöglichen. Um das zu erreichen, müssen wir vermehrt Ausbilder und Betreuer für Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderungen rekrutieren, die Ausbildungs- und Arbeitsvergütungen unter Gewährung höherer Freibeträge im Transferleistungsbezug anheben sowie das sogenannte „Perspektivprogramm zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen“ ausbauen.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Lambrou