Laut Baumfällbilanz 2022 (Nabu)geht hervor,dass in Hamburg weiterhin und immer noch mehr Bäume gefällt als gepflanzt wurden.Wird zu wenig Geld bereitgestellt um die Zahl abgeholzter Bäume zu ersetzen?

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Rosa Domm
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Frage von Klaus-Peter S. •

Laut Baumfällbilanz 2022 (Nabu)geht hervor,dass in Hamburg weiterhin und immer noch mehr Bäume gefällt als gepflanzt wurden.Wird zu wenig Geld bereitgestellt um die Zahl abgeholzter Bäume zu ersetzen?

Sehr geehrte Frau Domm!In der MOPO von heute steht:22 Prozent aller in Hamburg gefällten Bäume seien alte Bäume mit einem Stammdurcmesser von mindestens 50 Zentimetern oder einem Stammumfang von mindestens 157 Zentimetetrn gewesen.Würden solche Bäume gefällt,gingen wichtige Leistungen fürs Ökosystem -Abmilderung des Stadtklimas,Sauerstoffproduktion, Kohlenstofffixierung - verloren,warnte der Nabu.Diese seien aber vor dem Hintergrund des Klimawandels von höchster Relevanz.So der Nabu! - - -
Würden Sie sich dafür einsetzen,dass für jeden gefällten großen alten Baum mindestens drei neue Bäume angepflanzt werden, um zukünftig einen etwas besseren Ausgleich für den verlustigen Baum zu schaffen.Die neu angepflanzten "Spargelbäumchen" brauchen mindestens 30 Jahre ,damit man sie als Baum bezeichnen kann.Die direkten Anwohner haben auch ein natürliches Interesse daran,dass die Neuanpflanzungen möglichst in dem Bereich stehen,wo der alte Baum gefällt wurde.Nicht auf entfernten Ausgleichsflächen!

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Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Frage vom 16. März 2023 zum Thema Baumfällbilanz. Grundsätzlich setzen wir uns dafür ein, dass sich der Baumbestand in Hamburg – trotz steigender Extremwetter wie Dürre oder Stürme durch den Klimawandel – nicht weiter reduziert. Fällungen sind trotzdem teilweise notwendig, zum Beispiel wegen Schädlingsbefall, Schäden durch Stürme oder um die Umsetzung von wichtigen Bauprojekten zu ermöglichen.

Hamburgs neue Baumschutzverordnung sieht außerdem vor, dass ein gefällter Baum nach seiner Wertigkeit (Naturschutz, Biodiversität, Landschaftsbild) bewertet wird und anschließend eine Anzahl an Ersatzpflanzungen festgelegt wird. Das kann ein Baum sein, es kann aber auch sein, dass mehrere Bäume nachgepflanzt werden. Dabei ist immer die Priorität bei einer direkten Ersatzpflanzung vor Ort oder einer möglichst ortsnahen Ersatzpflanzung. Wenn beides aufgrund der sich ändernden Bedingungen nicht möglich ist, kann auch eine weiter entfernte Ersatzpflanzung möglich sein. Gerade bei Baumschäden durch Windwurf oder Schädlinge sind Nachpflanzungen an den Standorten in der Regel nicht sofort möglich.

Insgesamt haben die stetigen Bemühungen der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft dazu geführt, dass Hamburgs Baumfällbilanz sich in den letzten Jahren verbessert hat. Seit 2019 haben wir eine ausgeglichene Baumbilanz in Hamburg aufzuweisen. Die Zahlen können Sie hier nachsehen: https://www.hamburg.de/contentblob/16363564/398aac47dd59486059421de2c8f47d52/data/strassenbaumjahresbilanzierung2021.pdf 

Mit freundlichen Grüßen

Rosa Domm 

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