Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von Philipp H. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Bätzing,
Auf Spiegel-Online ist heute ein Artikel zur aktuellen Situation und Aussicht zur Gesundheitsversorgung der Bevölkerung erschienen. Darin heißt es, dass "eine umfassende Gesundheitsversorgung nach Ansicht der Ärzte nicht mehr für alle Patienten möglich [sei]. Kurz vor dem Deutschen Ärztetag in Ulm schlugen die Mediziner deshalb Alarm."
Da frage ich mich doch, warum Schmerzpatienten in Deutschland oftmals einen kostenintensiven und vor allem schmerzhaften Weg gehen müssen, bevor ihnen die Verwendung von Cannabis zur therapeutischen zugesprochen wird.
Kontrollierte Züchtung von Marihuana zur medizinischen Verwendung und eine patientenfreundliche Abgaberegelung könnten vielen Menschen helfen und das Gesundheitssystem entlasten.
Wieso ist man in Deutschland davon noch so weit entfernt? Wieso wird es kranken Menschen so schwer gemacht, die Medizin zu bekommen, die ihnen subjektiv am meisten hilft?
Mit freundlichen Grüßen,
Philipp Heiden
Sehr geehrter Herr Heiden,
jede der von Ihnen an mich gerichteten Fragen, und es waren bisher drei, zielte auf eine Legalisierung von Cannabis. Im vergangenen Jahr sorgten Sie sich um die Gesundheit jugendlicher Drogenkonsumenten, zogen daraus aber mit Ihrem Vorschlag zum legalen Cannabis-Eigenanbau und kontrollierter Cannabis-Abgabe andere Schlüsse als ich. Ich trete dafür ein, auf den Konsum der illegalen Droge Cannabis zu verzichten.
Ihre aktuelle Sorge gilt mit der Fragestellung "Wieso wird es kranken Menschen so schwer gemacht, die Medizin zu bekommen, die ihnen subjektiv am meisten hilft?" der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung, zu deren Verbesserung Sie für die Verwendung von Cannabis zu therapeutischen Zwecken eintreten. Auch zu diesem Vorschlag habe ich mich im Abgeordnetenwatch bereits umfassend geäußert: Cannabis ist nach wie vor ein nicht verschreibungsfähiges Betäubungsmittel, dessen therapeutischer Nutzen - abgesehen von Dronabinol bei bestimmten Indikationsbereichen - bis heute nicht eindeutig wissenschaftlich nachgewiesen ist. Ein Mittel, das nur "subjektiv am meisten hilft" wird auch als Placebo bezeichnet und dient als solches nicht einer wirksamen Gesundheitsversorgung.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Bätzing