Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von Kerstin M. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Bätzing,
seit Beginn des neuen Schuljahres lasse ich von meinen Kindern den Unterrichtsausfall dokumentieren. Durchschnittlich gesehen fallen 2 bis 3 Stunden pro Woche aus und die mehr oder weniger ersatzlos. Vertretung ist zwar vorhanden, aber das ist Beaufsichtigung während die Kinder "Freiarbeiten erledigen". .heisst in dieser Zeit können sie malen, spielen was auch immer. Aus Erfahrung bedeutet das, dass Kinder zwar mit guten Noten evtl. von Realschule an Gymnasien empfohlen werden, aber immense Wissenslücken bestehen die ohne kostspielige private Nachhilfe nicht aufgefangen werden können. Hier in Neuwied haben Eltern sogar einen VHS Kurs organisieren lassen der Kindern hilft Lücken aufzuarbeiten, die durch Unterrichtsausfall in Französisch entstanden. Inwieweit lässt sich eine Schulpflicht mit Recht auf Unterricht derart vereinbaren? Warum gibt es keine regelmäßige Qualitätskontrolle der Schulen in der auch Eltern befragt werden? Kann man in absehbarer Zeit mit mehr qualifizierten Lehrern rechen? Oder damit, dass die Schulzeit fürs Lernen genutzt wird und die Fortbildungen für Lehrer in den Schulferien stattfinden, um die Kinder vor weiteren Ausfällen zu schützen? Die potentiellen Ausbilder nehmen nämlich weniger Rücksicht auf die Gründe der Nichtbildung der Schüler und darauf ob die Eltern sich VHS-Kurse finanziell erlauben können um die Lücken zu schliessen.
Mfg
Kerstin Maur
Sehr geehrte Frau Maur,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Ich beantworte im Regelfall jede Anfrage, auch wenn es sich nicht um meinen Fachbereich handelt.
Alles, was mit Schule zu tun hat, ist nach unserem Grundgesetz jedoch den Ländern, also den Länderregierungen und den Länderparlamenten zugeordnet.
Dort, wo ich bei einer einzelnen Schule versuchen kann, ein konkretes Problem zu beheben, helfe ich gerne. Dies möchte ich aber nicht über Abgeordnetenwatch tun. Abgeordnetenwatch dient der Kommunikation mit Politikern über deren Auffassung zu bestimmten Thematiken, nicht der Problemlösung. Sie können mich für eine eventuelle Hilfe unter sabine.baetzing@bundestag.de anschreiben oder in meinem Büro unter 030 227 77432 anrufen.
Es steht mir als Abgeordnete des Deutschen Bundestages auch nicht zu, die Politik des Landes Rheinland-Pfalz im Schulbereich zu kommentieren. Ich würde vorschlagen, dass Sie sich hierzu mit Ihrem Landtagsabgeordneten Fredi Winter, Dierdorfer Str. 33, 56564 Neuwied, buergerbuero@fredi-winter.de , 02631- 824 229, in Verbindung setzen.
Dies gesagt erlaube ich mir als Privatperson die Auffassung, dass es Aufgabe der Schule und der Schulverwaltung ist, einen vollständigen Unterricht ohne Ausfall anzubieten.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Bätzing, MdB