Frage an Sabine Niels bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

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Sabine Niels
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Henrike R. •

Frage an Sabine Niels von Henrike R. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Liebe Frau Niels,

für den Umgang mit Nanotechnik gibt es zurzeit weder eine Kennzeichnungspflicht noch rechtliche Regelungen. In England hat diese unklare Situation in Bezug auf mögliche Risiken die britische Bio-Landbauorganisation "Soil Association" dazu veranlasst aus Vorsorgegesichtspunkten die Nanotechnologie in der Produktion und Verarbeitung von Bio-Produkten auszuschließen.

Wie sieht Ihre Position dazu aus? Sehen Sie Risiken für den Öko-Landbau?

Beste Grüße
Henrike Rieken

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Liebe Frau Rieken,

bitte verzeihen Sie mir, dass ich jetzt erst antworte. Ich hatte verschiedene andere Aufgaben, die mich ganz erfüllten.

Nun zu meiner Stellung bezüglich der Verwendung von Nanotechnologie in Nahrungsmitteln:

Grundsätzlich schätze ich unverfälschte Nahrungsmittel, da wir Menschen uns im Laufe der Evolution darauf eingestellt haben. Die Verwendung hoch verarbeiteter Lebensmittel wie zum Beispiel H-Milch bereitet einigen gesundheitliche Probleme.
Leider findet Nanotechnologie bereits Einsatz in verbrauchernahen Bereichen wie zum Beispiel in Lebensmitteln. Und das obwohl diese Technologie Risiken birgt, die bislang nicht ausreichend erforscht sind. Dennoch findet eine öffentliche Debatte zum Thema Nanotechnologie kaum bis gar nicht statt. Wir Verbraucherinnen und Verbraucher wissen gar nicht ob wir derartige Produkte verwenden.

Ich trete dafür ein, eine breite Debatte über den Einsatz von Nanotechnologie in der Landwirtschaft anzutreten sowie für die Umsetzung des Vorsorgeprinzips in diesem Bereich. Eine gesetzliche Regelung über den Einsatz von Nanotechnologie, klare Haftungsregeln und Sicherstellung der Rückholbarkeit müssen folgen, um auch eine Ausbreitung von Nanotechnologie in der Produktion und Verarbeitung von Bio-Produkten auszuschließen.

Die Forderungen ( http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/publikationen/nanotechnologie/20080311_nanotechnologie_lebensmittel_studie.pdf ) des BUND
gehen hierbei – und das finde ich am Wichtigsten vom Vorsorgeprinzip aus.

Ich würde mich sehr freuen wenn die deutschen Bio-Anbauverbände sich ebenso wie die "Soil Association" dazu verpflichten keine Nanotechnologie einzusetzen. Damit hätten wir Bürger und Bürgerinnen mehr Sicherheit.

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Niels