Frage an Sahra Wagenknecht bezüglich Gesundheit

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Sahra Wagenknecht
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Frage von Kristina M. •

Frage an Sahra Wagenknecht von Kristina M. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Wagenknecht!

In den Medien wird vielfach berichtet, die Intensivbetten würden knapp.

Wussten Sie, dass das Gesundheitsministerium seit dem Sommer nach 7.305 Intensivbetten sucht, die man finanziert hat?

Tagesschau.de berichtete dazu: https://www.tagesschau.de/investigativ/kontraste/corona-intensivbetten-101.html

Wussten Sie, dass seit dem Sommer die Bettenzahl auf den Intensivstationen von rund 33.000 auf mittlerweile nur noch rund 28.000 reduziert wurde?

Wo sind die Betten geblieben?

Haben Sie Antworten für mich?

Mit freundlichen Grüßen,
K. Merten

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau M.,

ich habe in meiner Wochenschau vom 18. März bereits darauf hingewiesen, dass im Coronajahr 2020 insgesamt 20 Klinikstandorte geschlossen wurden und die Zahl der verfügbaren Intensivbetten im Herbst 2020 rapide abgenommen hat. (vgl. Risiken und Nebenwirkungen - Wie sicher sind die Corona-Impfungen? (Sahra Wagenknecht (DIE LINKE)) (sahra-wagenknecht.de) Da im DIVI-Register nur die Zahl der betriebsbereiten Betten mit ausreichend Personal angezeigt werden, dürfte sich in der abnehmenden Zahl der Intensivbetten zum einen der Personalnotstand widerspiegeln, der sich im Herbst 2020 zusätzlich verschärfte, da sich viele Pflegekräfte in dieser Zeit mit dem Coronavirus infizierten – in diese Richtung argumentierte auch eine Sprecherin des Intensivregisters (vgl.: https://www.focus.de/gesundheit/coronavirus/von-31-000-auf-24-000-warum-in-elf-monaten-7000-deutsche-intensivbetten-verschwunden-sind_id_13167403.html). Allerdings wies der Bundesrechnungshof außerdem darauf hin, dass durch die Politik von Gesundheitsminister Spahn Fehlanreize geschaffen wurden. Demzufolge dürften viele Kliniken im Herbst die Zahl ihrer Intensivbetten reduziert oder weniger Intensivbetten ans RKI gemeldet haben, um weiter in den Genuss von Ausgleichszahlungen zu kommen. Selbst das RKI vertrat offenbar die Absicht, dass die ans DVI-Zentralregister gemeldeten Daten "nicht mehr für eine Bewertung der Situation geeignet" waren (vgl. https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr/bundesrechnungshof-corona-101.html). Ich finde es jedenfalls bezeichnend und skandalös, dass die Coronapolitik der Bundesregierung auf fragwürdigen Statistiken basiert, welche die tatsächlich vorhandenen Behandlungskapazitäten nur sehr ungenau abbilden.

Mit freundlichen Grüßen

Sahra Wagenknecht

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