Sehr geehrter Herr M.,

es gibt keine Alternative zu Frieden und Diplomatie. Insbesondere Deutschland und Europa müssen schon allein aufgrund der geographischen Nähe ein besonderes Interesse daran haben, dass der Konflikt in der Ukraine nicht weiter eskaliert, sondern friedlich gelöst wird. Eine friedliche und diplomatische Lösung ist nur möglich, wenn auch die Interessen Russlands berücksichtigt werden. Stattdessen beteiligt sich die Bundesregierung an einer Eskalationspolitik gegenüber Russland, zu der auch die Wirtschaftssanktionen und NATO-Manöver in unmittelbarer Nähe der russischen Grenze gehören. Eine solche Eskalationsspirale birgt hohe Risiken und ist, wie man sieht, auch nicht geeignet, positive Veränderungen zu bewirken. Im Gegenteil, die Bundesregierung schadet durch die Unterstützung einer Politik, die vor allem im Sinne der USA ist, ihren eigenen Interessen.

Eine Politik, die die Ukraine, die bereits von den USA massiv unterstützt und hochgerüstet wird, noch weiter bevorteilt, wäre eine massive Provokation für Russland. Die Bundesregierung sollte alles unterlassen, was den Konflikt weiter befeuert. Denn es liegt in unserem Interesse, gute Beziehungen zu Russland zu haben, sowohl wirtschaftlich, als auch politisch.

Mit freundlichen Grüßen

Sahra Wagenknecht