Sehr geehrter Herr T.,

Vielen Dank für Ihre Frage.
Gute Bildung ist ein essentieller Bestandteil unserer demokratischen und freiheitlichen Gesellschaft; sie ermöglicht individuelle Chancen, Freiheiten und die gemeinsame Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Dass die Bildungschancen in Deutschland bis heute stärker von der sozialen Herkunft abhängen als in anderen Industrieländern ist nicht zu akzeptieren. Einkommen, Bildung und Herkunft der Eltern dürfen nicht über den Bildungserfolg der Kinder entscheiden.

Auch ich bin als erste in meiner Familie zur Uni gegangen und kenne die Hürden von der Finanzierung des Studiums über das Zurechtfinden an der Hochschule und dem wissenschaftlichen Arbeiten aus eigener Erfahrung. Deswegen unterstütze ich Projekte wie „ErsteAnDerUni“ der gemeinnützigen Organisation ArbeiterKind, die Menschen aus nicht-akademischen Familien Mut machen, ihren gewünschten Bildungsweg zu gehen.

Um unsere Schulen und Universitäten insgesamt durchlässiger zu machen, ist es daher unbedingt notwendig, mehr in Bildung und Forschung zu investieren, um Aufstiegsmöglichkeiten im Bildungssystem zu ermöglichen, finanzielle Hürden abzubauen und gebührenfreie qualitativ hochwertige Bildungsangebote von der Kita bis zur Erwachsenenbildung zu gewährleisten.

Als Absolventin der Uni Bremen liegt mir meine Heimatuniversität natürlich besonders am Herzen. Ich werde mich daher dafür einsetzen, dass der Forschungsstandort Bremen mit einer angemessenen Förderung bedacht wird, die aus den geplanten Ausstattungsinitiativen des SPD-Regierungsprogramms zur Gewinnung von jungen Talenten entstehen. Ziel ist es verlässliche Karrierewege zu schaffen, Gleichstellung in der Wissenschaft zu verankern und Diskriminierungen entgegenzuwirken.

Wir brauchen hervorragende Lehre, exzellente Forschung, Verbindung und Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Wir brauchen eine starke internationale Sichtbarkeit, gesellschaftliche Verantwortung und verlässliche Arbeitsbedingungen. Es ist Zeit für neue Erfolge und neue Chancen in der Bildung für alle Bürgerinnen und Bürger.

Mit freundlichen Grüßen,
Sarah Ryglewski