Frage an Simone Brand bezüglich Umwelt

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Frage von Dieter R. •

Frage an Simone Brand von Dieter R. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Brand,

wir beziehen uns auf die 3. Ä. des TSchG der Bundesregierung und haben festgestellt, dass sich der -§ 13b neu- (Nr. 25, DR 300/12) im Schwerpunkt nur auf die frei lebenden Katzen konzentriert und die Voraussetzungen und Möglichkeiten beschreibt, wie die Länder dieser Symptomatik begegnen können. Eine Kastration ist nur für frei lebende Katzen vorgesehen.

Im gegenwärtigen Entwurf des -§ 13 b neu-, fehlt die Möglichkeit zur Einführung einer Kastrationspflicht für freilaufende Katzen durch die Länder und Kommunen. Die bis dato bestehende Möglichkeit eine kommunale Verordnung zu erlassen, gestützt auf das allgemeine Polizei-und Ordnungsrecht, wäre dann nicht mehr zulässig, weil der Bund von seiner konkurrierenden Gesetzgebung im Rahmen des Tierschutzgesetzes Gebrauch gemacht hätte.

Paradoxerweise stehen dann Kommunen, die bereits eine Verordnung zur Kastrationspflicht eingeführt haben, um tierschutzwidrige Umstände zum Schutz der Katze zu verhindern, demnächst vor der Rechtswidrigkeit ihrer Maßnahme, obwohl man mit dem -§ 13 b neu- genau diese tierschutzwidrige Umstände beseitigen bzw. verhindern will.

Obwohl in den Erläuterungen zu Nr. 25 -§ 13 b neu- (DR 300/12 Seite 58, 4. Absatz), unkastrierte freilaufende Katzen als eindeutige Ursache angesehen werden, dass Kastrationsaktionen bei frei lebenden Katzen ohne Erfolg verlaufen, wird auf eine Kastrationspflicht für freilaufende Katzen verzichtet.

Weil mit der Novellierung des -§ 13 b neu- keine Möglichkeit mehr bestehen würde, die Ursache der Problematik anzugehen, werden die Tierschutzorganisationen sich zwangsläufig zurückziehen müssen und die Beseitigung von tierschutzwidrigen Umständen, in denen frei lebende Katzen ihr Leben fristen, der Zuständigkeit kommunaler Amtsträger überlassen.

Wir benötigen eine Kastrationsverpflichtung ohne Beschränkung oder der § 13b muss verworfen werden. Wir hoffen dazu auf eine Initiative des Landes NRW.

MfG
D. Ruhnke
Katzenhilfe Bleckede e.V.

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Antwort von
PIRATEN

Sehr geehrter Herr Ruhnke,

bitte entschuldigen Sie meine etwas verspätete Antwort, ich war zwischenzeitlich im Urlaub.
Vielen Dank für Ihre ausführliche Darstellung der Situation.

Das Thema wird auch in der Piratenpartei seit längerem differenziert diskutiert. Obwohl wir auf unserem letzten Parteitag bereits ein Positionspapier vorgestellt haben, daß die Kastration aller freilaufenden Katzen befürwortet, konnten wir noch keine Mehrheit dafür finden.
Grund war eine intensive Diskussion über die Selbstbestimmheit der Tiere.

Ich persönlich stehe hinter der Position, daß wir die Problematik nur beseitigen können, wenn eine unkontrollierte Vermehrung aller freilaufenden Katzen verhindert wird.

Sollten weitere Fragen bestehen, so wenden SIe sich gerne wieder an mich.

Mit freundlichen Grüßen

Simone Brand