Liebe Frau A.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Bündnis 90/ Die Grünen unterstützen die Forderungen und Aktionen des Hebammenverbandes aktiv, auf Bundes- wie auf Landesebene. Tatsächlich ist es so, dass die Situation in vielen Städten mindestens problematisch ist, die Versicherungssituation der Hebammen weiter nicht gelöst.

Die Bündnisgrünen weisen auf Bundesebene seit Jahren auf die Problematik hin und haben Vorschläge zur Lösung auch als Anträge vorgelegt, denkbar ist bspw. ein Haftungsfonds, eine Übernahme der Risiken etwa durch die Krankenkassen - die teuren Haftpflichtversicherungen in der Geburtshilfe sowohl bei Hebammen als auch bei Ärzt*innen sollen daher in ein öffentlich-rechtliches Haftpflichtsystem für alle Gesundheitsberufe überführt werden.

Die Handlungsoptionen (und unsere Forderungen) gehen jedoch deutlich über diese Frage hinaus: Die Zahl der Hebammen in den Kreißsälen muss gesteigert werden, Ziel ist eine 1:1-Betreuung während der Geburt. Die Zahl der Kreißsäle in Ballungszentren soll ausgebaut und zusätzlich die Ansiedlung von Geburtshäusern in räumlicher Nähe zu Kliniken gefördert werden. Für mehr Hebammen in unterversorgten Regionen brauchen wir einen Sicherstellungszuschlag. Und auch nach der Geburt braucht es stärkere Unterstützung, wir wollen den Anspruch auf eine Haushaltshilfe nach der Geburt ausweiten, insbesondere auch für Alleinerziehende.

Umfassend zu dem gesamten Themenkomplex hat die Bundestagsfraktion bereits im März beschlossen:

https://www.gruene-bundestag.de/files/beschluesse/170328_Geburtshilfe.pdf

Mir persönlich ist das Thema als zweifacher Vater nicht nur bekannt, sondern mir ist sehr bewusst, was für eine wichtige und riesige Hilfe "unsere" Hebamme nicht nur während der Geburt, sondern insbesondere danach - gerade nach der ersten Geburt - war. Diese Hilfestellung muss gesichert werden.

Mit freundlichen Grüßen
Stefan Gelbhaar