Frage an Stefan Kaufmann bezüglich Jugend

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Frage von Reinhard N. •

Frage an Stefan Kaufmann von Reinhard N. bezüglich Jugend

Sehr geehrter Herr Dr. Kaufmann,

ich habe ihre Antwort an Herrn Kaiser gelesen und stimme prinzipiell damit überein, dass für die Muslime und Juden eine Lösung gefunden werden muss. Was ich aber als mehr als problematisch an der Gesetzesvorlage erachte und für mich als Bürger nicht akzeptabel ist ist die Tatsache, dass sie nun ein Gesetz erlassen möchten, bei der jedes Knabe beschnitten werden kann, egal mit welcher Begrünung. In Amerika ist der Trend der Beschneidung in den letzten Jahren stark rückläufig, gleiches gilt für Australien. Die dort immer wieder angeführten hygienischen und prophylaktischen Gründe sind hinreichend wiederlegt. Es kann doch nicht sein, dass sie nun, um 2 Religionsgemeinschaften ihre Tradition zu bewahren und in Deutschland einen vermeindlichen Frieden zu schaffen, eine Körperverletzung legalisieren. Die Religion kann für die beschnittenen Knaben ein Anker im Umgang mit der fehlenden Vorhaut sein, was sollen aber all diejenigen machen, die aus nicht religiösen und medizinischen Gründen beschnitten worden sind. Erklären sie da bitte mal der Bevölkerung. Sie schütten mit dieser Lösung das Kind mit dem Bade aus, und als Initiatior werden die CSU/CSU und die FDP für dieses Gesetz verantwortlich gemacht. Die breite Diskussion in der Bevölkerung hat gezeigt, dass so ein Schritt das Verständnis für die betroffenen Religionen noch mehr schwinden lässt. Sie schaffen mit der derzeitigen Vorlage die Grundlage dafür, das eine Beschneidung kommerzialisiert wird. Denn wenn es der eine Arzt es nicht macht, dann macht es halt einr anderer. Oder es wird gar als neue Einnahmequelle gesehen, lesen sie mal die Stellungnahme von Prof. Graf als Experte, er empfiehlt den Eltern heute schon, das Kind zu beschneiden lassen, ob mit oder ohne religösen Hintergrund. Meine Frage, werden sie sich dafür einsetzen, dass die Beschneidung auf die Religionen eingeschränkt bleibt?

Vielen Dank für ihre Antwort,
Reinhard Niederländer

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Sehr geehrter Herr Niederländer,

vielen Dank für Ihre Nachfrage.

Ich möchte wie in meiner Antwort an Herrn Kaiser darauf verweisen, dass wir uns am Anfang der parlamentarischen Beratung befinden. Mangels medizinischer Fachkenntnis vermag ich den medizinischen Nutzen oder Nichtnutzen der Beschneidung bei Jungen nicht zu beurteilen. Im parlamentarischen Verfahren werden hierzu Expertenmeinungen hinzugezogen. Beschneidungen sollten dann ausgeschlossen sein, wenn sie medizinisch kontraindiziert sind. Auf jeden Fall sollten auch medizinische Gesichtspunkte bei der Entscheidungsfindung eine Rolle spielen. Ansonsten verweise ich auf meine Antwort an Herrn Kaiser.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Stefan Kaufmann

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