Frage an Stefan Müller bezüglich Finanzen

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Stefan Müller
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Frage von Georg P. •

Frage an Stefan Müller von Georg P. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Müller,

als Steuerzahler würde ich sehr gerne erfahren wieviel mir von meinem erarbeiteten Geld übrig bleibt. Nehmen wir an ich würde 10.000 Euro im Monat verdienen. Das bedeutet ich würde 45 Prozent direkte Steuern zahlen, dann indirekte wie die Mehrwehrtsteuer von 19 Prozent, x Prozent Inflationssteuern (der Staat druckt sich ohne Gegenleistung selbst Geld, was dessen Wert allgemein senkt), Benzinsteuern und andere Kleinsteuern. Aber selbst dann kann ich immer noch nicht frei über mein Geld verfügen, durch die Erbschaftssteuer muss ich immer noch wenigstens 30 Prozent davon an den Staat abgeben. Liege ich also richtig damit, dass ich zumindest 64 Prozent Steuern zahle, also von Januar bis Ende Juli ausschließlich für den Staat arbeite?

Dann hätte ich also noch sich die daraus folgernde weitere Frage, nämlich wofür wird mein Geld explizit ausgegeben? Ich würde gerne eine Liste haben auf der vom Bleistift bis zum Atomuboot als Geschenk für fremde Staaten alles notiert ist. So etwas müsste es doch eigentlich geben oder nicht?

Liebe Grüße,

Georg Puschnik

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Sehr geehrter Herr Puschnik,

vielen Dank für Ihre Fragen vom 26. Juni.

Ohne Anspruch auf Richtigkeit zu erheben, habe ich die von Ihnen genannte Zahl von 10.000 € Monatseinkommen in einen Onlineeinkommensteuerrechner eingegeben. Ausgehend von einem Jahresbrutto von 120.000 € ergäbe sich folgende theoretische Steuerbelastung:

Einkommensteuer: 42.486 €

Solidaritätszuschlag: 2.336,73 €

Kirchensteuer: 3.398,88 €

Gesamt: 48.221,61 €

Die Verbrauchssteuern wie Mehrwertsteuer oder Mineralölsteuer lassen sich selbstverständlich nicht mit einrechnen, da sie - wie der Name schon sagt -, vom Verbrauch bestimmt werden.

Jedes Jahr berechnet der Bund der Steuerzahler den sogenannten Steuerzahlergedenktag. Dieser Tag verrät, bis zu welchem Tag im Jahr die Steuerzahler quasi nur für den Staat gearbeitet haben. Hierzu scheint es unterschiedliche Rechenmethoden zu geben. Laut Steuerzahlerbund war dieser Tag im vergangenen Jahr der 8. Juli. In diesem Jahr wird es wohl auch ein Tag Anfang Juli werden.

Zu Ihrer zweiten Frage: Der Haushaltsplan des Bundes listet akribisch auf, wie die Einnahmen verwendet werden. Er ist auch für jedermann einsehbar. Wenn Sie auf http://www.parlamentsspiegel.de gehen, dort auf „Suche mit Dokumentennummer“, dann bei „Drucksachen und Plenarprotokolle“ auf „Bund“, dann können Sie folgende Drucksachennummer eingeben: 16/9900. Es erscheint dann auf 2793 Seiten eine Auflistung der Ausgaben der Bundesregierung.

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Müller, MdB

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