Frage an Stephan Kühn bezüglich Umwelt

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Stephan Kühn
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Enrico C. •

Frage an Stephan Kühn von Enrico C. bezüglich Umwelt

Hallo,

Sie forden dazu auf, ein "Autofasten" durchzuführen und die ÖPNV zu benutzen.
Schön und gut.
Aus Glaubwürdigkeitsgründen Solten Sie erstmal dafür sorgen, dass das hiochrangige Grünen-Parteimitglieder vormachen.
"Der baden-württembergische Landesvater Winfried Kretschmann erhielt jüngst erst im April 2013 von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) die Rote Karte für seine Mercedes S-Klasse (S350 BlueTEC 4Matic). Sein Dienstwagen liegt mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 7,3 Litern auf 100 Kilometer sowie einem CO2-Ausstoß von 193 Gramm je Kilometer weit vorn im bundesdeutschen Politikervergleich. Kretschmann selbst will auch nicht die landeseigene Dienstvilla bewohnen und lässt sich daher lieber zwischen Sigmaringen und Stuttgart täglich chauffieren."

"Der Bundesvorsitzende der Grünen, Cem Özdemir, nimmt es mit den eigenen Umweltschutzzielen auch nicht so ernst. Zu Debatten, wie beispielsweise um den neuen Stuttgarter Hauptbahnhof, lässt sich der grüne Spitzenpolitiker gerne auch mal für kleinere Strecken (20 Kilometer) vom Stuttgarter Flughafen aus mit dem Helikopter in die Stadt transportieren. ...."

"Und auch die ehemalige Verbraucherschutzministerin Renate Künast machte schon durch skurrile Forderungen auf sich aufmerksam. ... Als sie selbst noch Mitglied der Bundesregierung war, hatte sie gegen die spritfressenden Dienstwagen der regierenden Klasse nichts einzuwenden. Sie ließ sich gerne mit einem dicken Audi zu ihren Terminen fahren und nutzt auch heute noch mit Freude den Fahrdienst des Deutschen Bundestages."

Quelle: http://www.novayo.de/politik/deutschland/001472-gruene-spitzenpolitiker-meinen-es-mit-dem-umweltschutz-selbst-nicht-so-ernst.html

Was meinen Sie dazu?
Würden Sie mir in diesem Punkt Recht geben?

Ich bin der Meinung, so wird das nichts mehr mit den Grünen.

Viele Grüße
E. Conrad

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Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Conrad,

in zu vielen Städten in Deutschland liegt die Luftbelastung deutlich über den gesetzlichen Grenzwerten. Gesundheitliche Schäden - insbesondere für Kinder - sind die Folgen. Seit 20 Jahren rufen Kirchen in Deutschland dazu auf, am Autofasten teilzunehmen ( www.autofasten.de ). Ich halte das für eine gute Idee, meine Idee war das allerdings nicht. Ich habe auch nicht dazu aufgerufen, denn ich weiß, dass zu viele Menschen in Deutschland auf das Auto angewiesen sind. Aufgabe der Politik wäre es, diese Abhängigkeit zu verringern, mit einem guten und bezahlbaren Nahverkehr in Stadt und auf dem Land. Die Bundesregierung tut dafür viel zu wenig.

Für einen besseren Nahverkehr gibt es einige Vorschläge der Grünen-Bundestagsfraktion. Diese finden Sie im Positionspapier zur Zukunft des Nahverkehrs: https://www.gruene-bundestag.de/themen/mobilitaet/gruene-offensive-fuer-besseren-nahverkehr.html

Ich kann nicht für meine Kolleginnen und Kollegen sprechen. Mein persönlicher Anspruch ist es, so oft auf das Auto zu verzichten, wie möglich - auch außerhalb der Fastenzeit. In Berlin und Dresden fahre ich mit dem Nahverkehr und dem Fahrrad. Zwischen den Städten nutze ich die Bahn. Taxi oder Fahrdienst nutze ich dann, wenn es zeitlich nicht anders möglich ist.

Mit freundlichen Grüßen
Stephan Kühn