Hallo Herr B., 

bei der Eindämmung der Pandemie steht die Gesundheit aller Menschen im Mittelpunkt, es gilt aber auch, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. 

Bereits frühzeitig haben wir uns für flächendeckende kostenfreie Test ausgesprochen, um schnellstmöglich Normalität zumindest annähernd wieder zuzulassen. Zudem halten wir eine möglichst hohe Impfquote für sinnvoll und notwendig. Virolog*innen und Epidemiolog*innen warnen seit Monaten davor, dass sich zwangsläufig mit dem Corona-Virus infizieren wird, wer keinen Impfschutz hat. Für Familien bedeutet dies einen unlösbaren Konflikt: Kindern können nicht geimpft werden, müssen sich aber gleichzeitig dem Infektionsrisiko in Kita oder Schule aussetzen. 

Kinder und Jugendliche haben in den letzten 1,5 Jahren aus Solidarität mit den Älteren große Einschränkungen hinnehmen müssen. Die Folgen sind nicht nur gestiegene Defizite zB bei der Sprachentwicklung, sondern auch eine starke Zunahme an seelischen und körperlichen Erkrankungen. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass Schule und Kitas geöffnet bleiben, dass Kinder wieder Schwimmunterricht bekommen und ihre soziale Kontakte leben können. Dafür müssen wir die Pandemie im Griff haben - und gleichzeitig verhindern, dass Kinder und Jugendliche leichtfertig einer Ansteckung ausgesetzt werden. Dafür machen umfassende Tests von Ungeimpften Sinn - Kinder werden seit Monaten übrigens regelmäßig getestet, um überhaupt in Schule oder Kindergarten gehen zu können. Bei Geimpften ist die Chance, über einen Test eine Erkrankung zu erfassen, sehr klein, deshalb halte ich für vertretbar, dass eine Impfung zumeist anstelle eines negativen Tests gilt.  

Das beste Mittel gegen die Pandemie bleibt die Impfung - denn wer geimpft ist, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch andere vor einer Infektion. 

Freundliche Grüße
Swantje Michaelsen