Frage an Thies G.J. Goldberg bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Portrait von Thies G.J. Goldberg
Thies G.J. Goldberg
CDU
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Thies G.J. Goldberg zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Marie E. •

Frage an Thies G.J. Goldberg von Marie E. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Goldberg,

ich verfolge seit einiger Zeit die Diskussion um das Feierabend-Parlament in den Medien. Hamburg ist das einzige Bundesland mit einem solchen Parlament.
Sind sie dafür oder dagegen?
Nennen Sie bitte Gründe!

Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen,
Marie Erdmann

Portrait von Thies G.J. Goldberg
Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Erdmann,

die Hamburgische Bürgerschaft als ausdrücklich Nicht-Berufsparlament ist eine besonders schützenswerte Einrichtung. Wo aktives und verantwortliches politisches Engagement die aktive und hauptberufliche Tätigkeit ergänzt, anstatt sie - wie andersorts - zu ersetzen, verbessern sich die Chancen auf lebensnahe und pragmatische politische Entscheidungen und schützt besser vor lebensfernen und dogmatischen Fehlentscheidungen.

Sicherlich sind dagegen die Parlamente größerer Gemeinwesen in Bund und Ländern aufgrund räumlicher Entfernungen und Aufgabenintensität und -komplexität nebenberuflich nicht mehr sinnvoll zu besetzen.

Das neue Hamburger Wahlrecht schränkt die Möglichkeiten einer nebenberuflichen politischen Arbeit leider deutlich ein. Die Art des Zuschnitts der Wahlkreise erfordert eine hohe Präsenz und intensive Aktivitäten vor Ort, wie es für diejenigen, die in üblichem Umfang einem Hauptberuf nachgehen, kaum mehr möglich sein wird. So droht das neue Wahlrecht leider der Wegbereiter für ein Berufsparlament zu werden.

Ein Berufsparlament aber wäre nicht nur mit erheblich höheren, aber eigentlich vermeidbaren Kosten verbunden. Es würde ein wichtiges Element politischer Tradition und Kultur verloren gehen.

Im kommunalen und städtischen Bereich ist es im besten Sinne Ausdruck von Bürgernähe, nebenberufliches politische Engagement zu fördern und Berufspolitikertum möglichst zu vermeiden ist.

Mit besten Grüßen,

Thies Goldberg