Sehr geehrte Frau Greif,

herzlichen Dank für Ihre Frage. Als Hessischer Landtagsabgeordneter beziehe ich mich auf die Situation in unserem Bundesland.

In Hessen gibt es ein flächendeckendes Netz von Pflegestützpunkten, die Pflegebedürftigen bzw. deren Angehörige als ortsnahe Anlaufstelle dabei helfen, den organisatorischen Aufwand für die Beantragung von Leistungen zur Behandlung von Erkrankungen, Hilfen bei der Pflege und der Altenhilfe zu reduzieren. Diese beraten meist nur am Anfang der Pflegebedürftigkeit. Daher haben wir im Rahmen eines Haushaltsänderungsantrages für den Haushalt 2020 dafür gesorgt, dass die Beratung dieser Stützpunkte nicht nur am Anfang des Prozesses, sondern darüber hinaus während der angelaufenen Pflege zur Verfügung steht. Mit den hierdurch angestoßenen Modellprojekten soll geprüft werden, wie Pflegebedürftigen und deren Angehörigen noch mehr Unterstützung zukommen kann.

Was Hessen im Bereich Pflege macht, zeigt auch die Seite https://www.pflege-in-hessen.de/beratung-und-information/hessische-aufsicht-ueber-betreuungs-und-pflegeeinrichtungen/

Grundsätzlich ist es so, dass Pflegesachverständige z.B. im Auftrag eines Versicherungsträgers den Grad der Behinderung bzw. die Pflegebedürftigkeit eines Patienten einschätzen. Basierend auf ihren Kenntnissen und der gesetzlichen Grundlage erstellen sie unabhängige Gutachten für die Versicherung und den medizinischen Dienst der Krankenkassen. Dies ist jedoch nur ein Teilbereich ihrer Arbeit. Grob dargestellt, überprüfen sie außerdem die Pflegequalität von Pflegeeinrichtungen oder begutachten die häusliche Pflege- und Versorgungssituation bei Patienten, die zu Hause gepflegt werden.

Neben solchen Pflegegutachtern, die für Versicherungsträger arbeiten, gibt es auch unabhängige Pflegesachverständige. Diese werden unter anderem auch in Krankenhäusern, Pflegeheimen, im öffentlichen Dienst oder bei Sozialgerichten eingesetzt. Andere arbeiten auf Honorarbasis für Patienten und ihre Angehörigen. Unabhängige Pflegeberaterinnen und -berater findet man zudem in einer Vielzahl von Internetseiten, wie bspw. dem bundesweiten Pflegenetzwerk oder auf der Website des Bundesverbandes unabhängiger Pflegesachverständiger und PflegeberaterInnen e.V.. Dort finden sich außerdem weitere Informationen und ein Register über eine Vielzahl unabhängiger Pflegesachverständiger und Beratenden.

Ich hoffe, ich konnte mit dieser groben Übersicht und ausschnittweisen Darstellung für unser Bundesland weiterhelfen im Sinne Ihrer Fragestellung.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Hering MdL