Sehr geehrter Herr B.,

als Oppositionspolitiker könnte ich es mir leicht machen und Ihnen entgegnen: all das müssen Sie die Bundesregierung und die sie tragenden Fraktionen von CDU/CSU und SPD fragen.

Was Rüstungsausgaben angeht: Auch ich trete dafür ein, die deutschen Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Die Bundeswehr braucht einsatzfähige Ausrüstung, damit sich dieses Land angemessen verteidigen kann und damit man, im Schulterschluss mit unseren NATO-Partnern, Unrecht und Kriegsverbrechen entgegentreten kann. Der Klimawandel ist eine gigantische Herausforderung, aber nicht die einzige auf dieser Erde.

Ich gebe Ihnen recht, dass noch zu wenige Menschen begriffen haben, welche existenzielle Bedrohung der Klimawandel darstellen kann, wenn wir nichts oder zu wenig dagegen unternehmen. Es gibt auch immer noch zu viele Zeitgenossen, die den menschengemachten Klimawandel für eine schiere Erfindung halten. Hier zu Lösungen zu kommen, auf die sich die Mehrheit der Regierungen auf dieser Erde einigt und an die sie sich dann auch halten, das ist eine Sisyphos-Aufgabe. Erst recht in einer Zeit, in der bedauerlicherweise Politiker Aufwind haben, die einfache Antworten geben auf teils sehr komplexe Probleme.

Was also tun? Ich glaube, dass es wenig Sinn hat, die Apokalypse auszurufen. Vielmehr müssen wir mit Nachdruck miteinander um Lösungen ringen. Ansätze sehe ich zum einen in deutlich mehr Forschung und Entwicklung auf diesem Feld. Zum anderen hat meine FDP-Fraktion mit der CO2-Bepreisung einen so pragmatischen wie wirksamen Vorschlag gemacht, dem sich ruhig mehr Klimabesorgte anschließen dürfen.

Und mit Blick auf Ihre eigene Zukunft: Es ist nur die halbe Wahrheit, dass jeder seines Glückes Schmied ist. Aber es ist was dran. Packen Sie selber an! Das hilft Ihnen und uns allen weit mehr als noch so viele Fragen auf Abgeordnetenwatch.

Mit den besten Wünschen

Thomas Sattelberger