Sehr geehrter Herr E.,

die Union hat über Jahrzehnte stets Verantwortung für unser Land und dabei auch die sozialen Sicherungssysteme stets weiterentwickelt. Fakt ist, dass wir gesamtgesellschaftlich weder Kraft noch Willen für tiefgreifende Reformen hatten. Sicherlich auch, weil die Probleme vermeintlich weit in der Zukunft lagen. Selbst heute, der demographische Wandel wird immer greifbarer, fordern die Menschen zwar Reformen, sind aber kaum bereit, selbst einen Beitrag zu leisten. Schließlich besteht schon sehr lange die Möglichkeit privat oder betrieblich vorzusorgen. Dies ist aber zu wenig geschehen, und zu oft erwarten die Menschen, dass die Rente als "Vollkasko" alles trägt. Obwohl die Probleme offensichtlich sind. Insofern werden wir mit den Empfehlungen der Rentenkommission für kluge Rahmenbedingungen und mehr Verbindlichkeit sorgen. Aber auch das entbindet den Einzelnen nicht von Eigenverantwortung!

Abschließend: Zum Pensionssystem im Kontext der Rentendebatten habe ich mich schon mehrfach geäußert. Ich halte schlichtweg nichts davon, wenn wir kontinuierlich Äpfel mit Birnen vergleichen. Das Pensionssystem und das Rentensystem sind zwei verschiedene Systeme: Ich bin mir bewusst, dass dies für viele Menschen eine wichtige Gerechtigkeitsfrage ist. Gleichwohl würden wegen der hohen Pensionslasten und der Bezugsrechte keine Probleme des Rentensystems gelöst werden. Ganz im Gegenteil.

Mit freundlichen Grüßen

Thorsten Frei