Warum wird der Abrechnungsmodus bei Heizkosten nicht auf 30% nach qm und 70% nach Verbrauch gernell umgestellt?

Till Steffen im Niendorfer Gehege bei einer Fahrradtour
Till Steffen
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Evelyn P. •

Warum wird der Abrechnungsmodus bei Heizkosten nicht auf 30% nach qm und 70% nach Verbrauch gernell umgestellt?

Sehr geehrter Herr Steffen,
Sie sind für mich mein Hamburger in Berlin.
Ich wohne in einer Saga-Wohnung in Hamburg. Die Abrechnung der Heizkosten erfolgt nach dem Prinzip 50 zu 50. Der Modus 30 zu 70 würde viel mehr Menschen zum Sparen anregen. Ein weiteres Problem ist, wer die Kosten vom Amt bezahlt bekommt spart ohnehin nicht und das zahlen dann andere mit obwohl sie sparen. Die Ämter sollten möglichst Vergleiche von den Vermietern einfordern und dann auch nur diese Kosten übernehmen. Der Nomalverdiener oder auch Rentner ohne Zahlung vom Amt ist dadurch ungerecht behandelt. Es würde Energie und Geld sparen.

Mit freundlichen Grüßen
Evelyn P.

Till Steffen im Niendorfer Gehege bei einer Fahrradtour
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau P,
Natürlich wären auch andere Abrechnungsmodelle als 50:50 denkbar. Man könnte vermuten, dass ein größerer Anreiz besteht, wenn ein größerer Anteil der Heizkosten nach dem gemessenen Verbrauch umgelegt wird. Die praktische Erfahrung zeigt jedoch, dass eine messbare Wirkung bei Erhöhung des Anteils der verbrauchsabhängigen Kosten ausbleibt. Die aktuelle Aufteilung scheint hier derzeit angemessen, kann in der Zukunft aber natürlich angepasst werden.
Um auf ihre nächste Frage einzugehen: Auch wer die Kosten vom Amt bezahlt bekommt, ist vom Staat angewiesen, zu sparen. Personen, die Sozialleistungen vom Staat beziehen, leben jedoch auf überschaubaren Wohnflächen und sind damit nicht die richtige Zielgruppe. Die Kosten auf diese Personen umzulagern, die auf die Gelder vom Amt angewiesen sind, ist damit kein optimaler Lösungsweg.
Vergleiche bei Vermieter:innen einzufordern ist in der Praxis meist keine Option. Denn Witterungsbedingungen unterscheiden sich von Ort zu Ort und Jahr zu Jahr, Wohnungen sind unterschiedlich groß und isoliert und die Bewohner:innen sind unterschiedlich lange zu Hause. Hier gerechte und praktikable Vergleichsmaßstäbe zu finden ist kaum denkbar.
Mit freundlichen Grüßen
Till Steffen

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