Frage an Uwe Hasenberg von Martin A. bezüglich Soziale Sicherung
Hallo Herr Hasenberg,
ich würde gerne etwas über ihre Person und ihre Ziele erfahren. Darum folgende Fragen:
- was sind ihre Interessens- und Arbeitsgebiete?
- welche politischen Themen sind in Hamburg für sie am wichtigsten?
- welchen politischen Organisationen haben sie vor ihrer Kandidatur für "Die Linke" angehört?
- würden sie eine Regierungsbeteiligung befürworten, oder sind sie eher für eine grundsätzliche Opposition?
Mit freundlichen Grüßen
Martin Andresen
Sehr geehrter Herr Andresen,
meine Interessens- und Arbeitsgebiete liegen politisch und beruflich im Bereich des umgesetzten Umwelt- und Klimaschutzes. In diesem Bereich setze ich alte Ziele gerade auch beruflich um. Insbesondere der Einsatz von Recyclingbaustoffen, von Naturbaustoffen und deren Wiederverwendung, sowie die Forcierung alternativer Transporte und der Einsatz von Ersatzbrennstoffen ( in Blockheizkraftwerken ).
Da die Fragen unter der Rubrik "Soziales" steht, hier meine persönlichen Interessengebiete: Die soziale Spaltung, die Kombination von Armut und Bildungsferne und die damit verbundene Perspektivlosigkeit der Jugend muss beendet werden! Die katastrophalen Folgen der Gesundheitsreform: und die Privatisierung kippt den letzten Rest an sozialer Verantwortung gegenüber den dort Beschäftigten. Das Arbeitsklima im Gesundheitswesen muss auf den Stand vor der Gesundheitsreform zurückgefahren werden. Wenn ich mir vorstelle, dass der höchstmögliche Satz unserer Rente halb so hoch ist wie der Beitragssatz für einen Heimplatz, kann ich mir ausmalen, was auf uns zukommt, wenn wir nicht laut und massiv gegensteuern.
Die wichtigsten Themen in Hamburg: Keine weiteren Prestigeobjekte. Ende der Privatisierungspolitik - mit Ausnahme der U 4 und Elbphilharmonie ( nicht ganz ernst gemeint ). Rekommunalisierung insbesondere des Gesundheitswesens und der Energieversorgung. Bau einer Stadtbahn mit den Schwerpunkten auf den bereits eingetragenen Trassen, vorhandenen Bahnhöfen und auf den Fundamenten jahrzehntealter Versprechungen ( Steilshoop, Bramfeld, Jenfeld in meinem Bezirk Wandsbek ). Aktiver Wohnungsbau durch die Stadt. Förderung insbesondere neuer Wohnformen "unter einem Dach". Erhalt der Mietpreisbindung auf unbestimmte Zeit. Zügige Umwandlung von Flächen in Wohn- und Gewerbegebiete nur nach gewissenhafter Prüfung der Energieversorgung und der Verkehrsanbindung.
Ich war in meiner Jugend wild entschlossen, den Bau von AKW´s dadurch zu verhindern, gerade aufgebaute Zaunanlagen wieder zu demontieren. Der Gedanke dieses politisch zu diskutieren, führte zur Mitgründung der Bunten Liste Hamburg, die sich in die GRÜNEN (GAL) verabschiedeten und ich mich aus der Politik.. Erst im Jahr 2000 wurde ich wieder sichtbar aktiv und Mitglied der PDS. Was die Zeit dazwischen betrifft: siehe oben.
Was eine Regierungsbeteiligung betrifft ist klar, dass DIE LINKE inhaltlich das Fehlen von Vergangenheit eine Regierungsbeteiligung ausschließt. Eine grundsätzliche Opposition ist APO - und das hab ich damals schon nicht verstanden, da die seinerzeitigen Protagonisten sich die besten Plätze Staates und der Industrie bemächtigten. Wer verändern will, muss eingreifen. Wer nicht mitregieren kann, muss trotzdem Verantwortung zeigen und seine Stimme erheben oder sich enthalten. Grundsätzlich entscheiden die Betroffenen nach Diskussion und müssen dann Ihre Mandatsträger überzeugen. So sehe ich meine Rolle.
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Hasenberg