Sehr geehrte Frau Schroer,

ganz klar: der Wolf ist ein einheimisches Tier, welches seit Jahrhunderten stark bejagt und schließlich ausgerottet wurde. Die Neuansiedlung ist daher nur logisch und konsequent. Dieses Tier gehört zu Deutschland und somit zu unserem Umfeld und unserem Leben.

Aber: Der Bestand darf nicht - beinahe unkontrolliert - Überhand nehmen. Ein gezieltes Wolfsmanagement ist notwendig. Aufgrund der Siedlungsdichte und des ansteigenden Siedlungsdrucks ist der Ausbreitungsplatz leider begrenzt. Einen undifferenzierten Abschuss zum Schutz von Herdentieren halte ich aber für zu kurz gegriffen. 

Ich bin der Meinung, dass landwirtschaftliche Betriebe mit Herdentieren bessere und differenzierte - vor allem aber einfacher und wesentlich schneller - Unterstützung zu Schutzmaßnahmen (Hütehunde, Zäune, elektrische Maßnahmen etc.) zugesprochen bekommen sollten.

Bei einem Übergriff und nachweislich eingesetzten Schutzmaßnahmen ist in Tagesfrist und ohne übersteuerten bürokratischen Aufwand eine anteilige staatliche Entschädigung zu gewähren. Wenn diese Fälle in einem Landesbereich Überhand nehmen, sollte über ein Zurückdrängen des Rudels oder einen Teilabschuß nachgedacht werden können. Dies sollte kein Tabu sein.

Vor allem sind jedoch die meist kleinen bäuerlichen Betriebe mit Herdentieren mit diesem Problem nicht allein zu lassen. Dies ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.