Wie setzt sich Ihre Partei gegen eine Erdgasförderung in Deutschland durch Großkonzeren wie Wintershall DEA ein?

Victoria Broßart
Victoria Broßart
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Judith L. •

Wie setzt sich Ihre Partei gegen eine Erdgasförderung in Deutschland durch Großkonzeren wie Wintershall DEA ein?

Sehr geehrte Frau Broßart,
in Halfing, Lkr. Rosenheim ist eine Gasbohrung ab März 2022 durch die Wintershall DEA geplant (https://www.br.de/nachrichten/bayern/halfinger-gemeinderat-gegen-erdgas-bohrung,SdEvRav) Es sollen hier 1,3 Milliarden m3 Erdgas gefördert werden.
Strittig ist, wie sich die Gasbohrung auf das Grundwasser auswirkt. Kritisch ist auch, dass die Gasförderung durch Winterhall DEA z.B. in Verden Erdbeben verursacht hat (https://www.kreiszeitung.de/lokales/verden/verden-ort47274/rekord-erdbeben-verden-erdgas-gegner-wintershall-dea-13263765.html).
Wie stehen Sie zur Gasförderung in unserer Region und wie könnten Sie als MdB lokale Initiativen unterstützen?
Mit freundlichen Grüßen, Judith Landes

Victoria Broßart
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau. L.,

 

die Pläne in Halfing sind mir bekannt. Erdgas ist nicht zukunftsfähig, da es nicht klimaneutral ist. Auch als Übergangstechnologie eignet es sich nicht. Investitionen in Erdgas blockieren lediglich Investitionen in Klimaschutztechnologien. Neue Erdgasbohrungen lehne ich deshalb konsequent ab.

Soweit ich informiert bin, unterliegen Erdgasbohrungen dem Bergrecht. Das heißt juristisch lässt sich wenig ausrichten. Umso wichtiger ist, bei der kommenden Bundestagswahl eine grüne Regierungsbeteiligung zu erreichen. Dann können wir den Ausbau der erneuerbaren Energieträger beschleunigen und bis 2035 aus der fossilen Energieerzeugung aussteigen. Damit werden solche Bohrprojekte schlicht unrentabel. Auch ließe sich das Bergrecht anpassen. So möchten wir zum Beispiel den Braunkohleabbau in NRW stoppen. Auch neue Erdgasbohrungen könnten mit einer entsprechenden Gesetzesänderung verhindert werden.

 

Neben der Arbeit im Bundestag: Vor ein paar Jahren konnte bereits eine Erdgasbohrung in der Region durch den Einsatz der Bürgerinitiativen verhindert werden. Mit gemeinsamer Öffentlichkeitsarbeit können wir das zusammen wieder erreichen. Ich weiß auch von den Grünen in Bad Endorf, dass sie sich gegen diese Bohrung einsetzen.